Mein Auslandsjahr: Schüleraustausch versus Freiwilligendienst
Almaz
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, Schule, Vorbereitung |
Wenn du an einem Auslandsaufenthalt interessiert bist, stellen sich dir in erster Linie sicher sehr viele Fragen. Wann ist der richtige Zeitpunkt? In welches Land soll ich gehen? Und welches Austauschformat ist überhaupt das richtige für mich? Um dir einen kleinen Überblick zu verschaffen, stellen wir dir in dem folgenden Bericht den Schüleraustausch und den entwicklungspolitischen Freiwilligendienst weltwärts im Vergleich vor:
Schullaufbahn fernab von Zuhause mit dem Schüleraustausch
Der Schüleraustausch ist deine Möglichkeit, schon vor deinem Schulabschluss 6 – 12 Monate in einem anderen Land zu verbringen und dort in ein anderes Leben einzutauchen. Den gesamten Aufenthalt über wohnst du in einer Gastfamilie erlebst somit die Kultur des Landes innerhalb der Familie mit. Zudem besuchst du in deinem Gastland die Schule und hast die Möglichkeit, ein anderes Schulsystem kennenzulernen und gleichzeitig neue Freundschaften zu knüpfen. Kurzgefasst führst du in dem Zeitraum das Leben eines Jugendlichen aus deinem Gastland, ohne dort vorher gelebt zu haben. Üblicherweise findet diese Art von Schüleraustausch im zweiten Schulhalbjahr der 10. Klasse oder in der 11. Klasse statt. Die Regeln für eine Anerkennung eines Auslandsaufenthaltes sind je nach Bundesland verschieden. Informationen hierzu haben wir dir hier zusammengestellt. Ob nun USA, Südafrika, Japan, Norwegen oder Australien - der Schüleraustausch ermöglicht es dir, ein neues Land in dem sicheren Umfeld deiner Gastfamilie kennenzulernen, die Landessprache zu lernen, neues Essen zu probieren, neue Orte zu sehen und neue Erfahrungen zu sammeln. Je nachdem, in welches Land es dich verschlägt, fallen unterschiedlich hohe Programmkosten an. Ein Austausch in einem europäischen Land ist aufgrund der Reisekosten beispielsweise deutlich günstiger als ein Austausch in die USA, wo noch Schulgeld anfällt. Es gibt jedoch ebenfalls Stipendien, welche dir finanziell unter die Arme greifen könnten – es lohnt sich also, sich über die Möglichkeiten zu informieren.
Im Freiwilligendienst Schüler unterrichten statt selbst einer zu sein
Einen weiteren Weg, in einem anderen Land für längere Zeit zu leben und die Kultur kennenzulernen, bietet ein Freiwilligendienst wie beispielsweise weltwärts. Im Gegensatz zu einem Schüleraustausch richtet sich der Freiwilligendienst an Jugendliche ab 18 Jahren. Du arbeitest in einem sozialen oder ökologischen Projekt, anstatt die Schule zu besuchen. Weltwärts ist ein vom Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziell gefördertes Programm, das jungen Menschen zwischen 18 und 27 Jahren die Möglichkeit gibt, sich mit oder ohne vorheriger Ausbildung in einem Entwicklungsland zu engagieren. Eine Unterbringung in einer Gastfamilie, wie bei einem Schüleraustausch, gibt es in diesem Programm teilweise auch. Viele Freiwillige wohnen in ihrem Gastland jedoch in dem Projekt selbst (beispielsweise im Alten- oder Kinderheim) oder in einer geteilten Wohnung. Trittst du einen Freiwilligendienst an, bist du im Gegensatz zu Austauschschülerinnen und Austauschschülern volljährig und hast auch mehr Freiheiten in deiner Freizeitgestaltung. Zudem zahlst du lediglich ein Viertel der anfallenden Kosten für das gesamte Jahr durch die Förderung des BMZ. Dafür tragen die Freiwilligen jedoch durch ihre Vollzeitarbeitsstelle weitaus mehr Verantwortung als die Austauschschüler bzw. Austauschschülerinnen und haben insgesamt etwas weniger Freizeit. Oft versorgen sich die Freiwilligen selbst mit Essen, müssen sich außerhalb ihrer Arbeit einen Freundeskreis aufbauen und sind alles in Allem etwas mehr auf sich allein gestellt als die Austauschschüler und Austauschschülerinnen. Neben weltwärts gibt es zudem noch andere Freiwilligen-Programme, beispielsweise kulturweit, das von der Deutschen UNESCO-Kommission gefördert wird. Für den Spracherwerb eignet sich sowohl der Schulbesuch im Gastland als auch die gemeinnützige Arbeit im Gastland bestens und eine fremde Kultur lernst du ebenfalls durch beide Möglichkeiten sehr gut kennen.
Solltest du dir also nicht sicher sein, welche Art des Aufenthaltes in einem anderen Land am Besten zu Dir passt, informiere dich gründlich über alle Optionen und entscheide, in welchem Alter du deinen Auslandsaufenthalt machen willst. Wenn du durch einen Schüleraustausch neugierig auf die Welt geworden bist, kannst du nach deinem Schulabschluss einen Freiwilligendienst machen. Unabhängig davon, wie du dich entscheidest, beide Projekte sind eine außerordentlich schöne Art, ein anderes Land kennenzulernen!