Wie läuft ein Schüleraustausch ab?
Hellen
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Du möchtest Schüleraustausch machen und für eine Zeit zum Beispiel in den USA, Kanada oder Irland zur Schule gehen, in einer Gastfamilie leben und das Leben einer dir bislang fremden Kultur kennenlernen, weißt aber nicht, wie du das organisierst? Ein Schüleraustausch bedarf guter Planung. In diesem Blogbeitrag erklären wir dir wie ein Schüleraustausch mit einer Austauschorganisation abläuft. Grob lässt sich der Schüleraustausch in 3 Phasen unterteilen: die Vorbereitung, die Zeit im Ausland und die Nachbereitung.
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Vorbereitung auf den Schüleraustausch
Gespräch mit Eltern und Schule: Sprich zuallererst mit deinen Eltern über deine Idee, einen Schüleraustausch zu machen. Sie werden dich bestimmt bei deinem Wunsch unterstützen, wenn du ihnen die Gründe gut erklärst. Gemeinsam mit deinen Eltern solltest du einen Gesprächstermin an deiner Schule vereinbaren, um einen geeigneten Zeitraum zu bestimmen und das Einverständnis deiner Schule einzuholen.
Wahl der Austauschorganisation: Informiere dich, welche Organisation und welches Austauschprogramm am besten zu dir passen. Auf austauschjahr.de kannst du über die Filter in der Suchmaske genau das Austauschprogramm finden, das dir am meisten zusagt. Sobald du dich für eine Austauschorganisation entschieden hast, steht einer Bewerbung nichts mehr im Wege.
Bewerbung für Stipendienprogramme: Auch solltest du dich möglichst frühzeitig um Finanzierungsmöglichkeiten wie Stipendien oder Schüler-Ausland Bafög kümmern, falls du diese benötigst. Viele Stipendien haben Fristen, die bereits viele Monate vor Abreisetermin enden. Wir haben dir auf austauschjahr.de die wichtigsten Finanzierungsmöglichkeiten zusammengestellt (verlinken z.B. auf https://www.austauschjahr.de/dein-stipendium-fuer-den-schueleraustausch-so-finanzierst-du-dein-auslandsjahr.
Kennenlerngespräche und Vorbereitungsseminare: In der Vorbereitung auf deinen Schüleraustausch führen viele Austauschorganisationen Kennenlerngespräche und Vorbereitungsseminare durch. Das Kennenlerngespräch dient im Rahmen der Bewerbung bei als erster persönlicher Kontakt zu deiner Organisation. In den interkulturellen Vorbereitungsseminaren setzt du dich zusammen mit anderen Jugendlichen, die auch bald an einem Schüleraustausch teilnehmen werden, über dich, deine eigene Kultur und den Umgang mit Neuem auseinander, um dich auf das Leben im Ausland vorzubereiten.
Ausreise vorbereiten: Kontrolliere ob deine Ausweisdokumente (Reisepass, Personalausweis) noch lange genug gültig sind und beantrage gegebenenfalls neue. Für manche Austauschländer werden für die Einreise bestimmte Impfungen und medizinische Untersuchungen benötigt. Wir empfehlen dir, dich früh darum zu kümmern. Falls du ein Visum für dein Austauschland brauchst, beantragst du das am besten so früh wie möglich, da die Wartezeiten für einen Termin in der Botschaft oft lang sind. Deine Austauschorganisation wird dir dabei behilflich sein.
Evtl. Sprachkurs: Vorkenntnisse sind zwar kein Muss, aber erleichtern den Einstieg deutlich. Deshalb empfiehlt sich ca. ein halbes Jahr vor der Abreise einen Sprachkurs zu beginnen. Es gibt aber auch zahlreiche Sprachlern-Apps, mit denen du die Sprache erlernen kannst
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Leben im Auslandsjahr
Anreise: Die Anreise gestaltet sich je nach Austauschland und Austauschorganisationen unterschiedlich. Innerhalb Europas gibt es oftmals die Möglichkeit, per Bus und Bahn an den Zielort zu kommen, in weiter entfernte Länder muss geflogen werden. Hier ist die Kompensation des Co2-Ausstosses eine gute Idee. Sprich darüber und über die verschiedenen Anreisemöglichkeiten in dein Austauschlang mit deiner Organisation. Du wirst wahrscheinlich zusammen mit anderen deutschen Austauschschülern und Austauschschülerinnen anreisen. Deine Organisation wird dich dabei unterstützen. Oft wirst du sogar von einer Ansprechperson begleitet.
Ankommen: Angekommen im Austauschland wirst du von deiner Gastfamilie in Empfang genommen. Es wird erstmal alles neu sein und eine Weile dauern bis du „so richtig“ angekommen bist. Diese Erfahrung des sogenannten Kulturschocks ist entscheidend für deinen Prozess des interkulturellen Lernens.
Schulbesuch: Grundlegender Bestandteil des Schüleraustauschs ist der Schulbesuch in deinem Austauschland. Auch, wenn du anfangs auf Grund der neuen Sprache meist nicht aktiv am Unterricht teilnehmen kannst, ist die Schule ein besonders wichtiger Ort. Hier lernst du neue Freunde kennen und verbesserst deine Sprachkenntnisse, indem du sie hörst.
Eine neue Familie bekommen: Schnell wird aus Gastfamilie Familie. Die Familie, die du in deinem Austauschjahr dazugewinnst, ist etwas ganz Besonderes. Oft halten die Kontakte ein Leben lang und auch nach dem Schüleraustausch finden gegenseitige Besuche statt. Falls du dich gar nicht mit deiner Gastfamilie verstehst, gibt es aber auch immer die Möglichkeit eine Familie zu wechseln.
Aufbau eines neuen Freundeskreises: Im Schüleraustausch wirst du Freundschaften fürs ganze Leben knüpfen. Im Auslandsjahr wirst du zunächst zwar noch niemanden kennen, das wird sich aber schneller ändern, als du jetzt vielleicht denkst. In der Schule, über ein Hobby oder über deine Gastgeschwister wirst du schnell andere Jugendliche kennenlernen und Freundschaften knüpfen.
Regelmäßiger Kontakt zum Betreuer: Im Schüleraustausch wirst du eine Kontaktperson haben, bei den meisten Austauschorganisationen sind in diesem Rahmen regelmäßige, monatliche Treffen geplant. Oft haben diese Kontaktpersonen bzw. Betreuer*innen selbst einen Schüleraustausch gemacht und sprechen in vielen Fällen sogar Deutsch, sodass sie sich gut in dich hineinversetzen können. Sie werden dir die Ankunft erleichtern und dir bei Fragen und Konflikten beiseite stehen.
Seminare und Treffen mit Austauschorganisation: Nicht nur in der Vorbereitung auf den Schüleraustausch wirst du an Seminaren teilnehmen, auch während des Austauschjahrs triffst du dich zusammen mit anderen Austauschschülern und Austauschschülerinnen, um gemeinsam eure Zeit zu reflektieren.
Sprache lernen: Die Sprache eures Gastlandes wirst du quasi ganz beiläufig erlernen und verbessern. Anfangs wird dieses Thema noch zentraler sein, aber schon bald wirst du dich verständigen können und deine Sprachkenntnisse stetig verbessern. Die Meisten Austauschschülerinnen und Austauschschüler können sich zum Zeitpunkt der Rückkehr fließend auf der Fremdsprache ausdrücken. Manche Austauschorganisationen bieten sogar vor Ort Sprachkurse an.
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Zurück aus dem Schüleraustausch
Ankunft: Zurück aus deinem Schüleraustausch wirst du dich erst mal wieder an dein neues altes Zuhause gewöhnen. Man spricht bei diesem Phänomen auch von einem "Reverse Culture Shock", einem umgedrehten Kulturschock. Diese Rückkehr meistert jeder auf ganz unterschiedliche Weise.
Nachbereitungsseminar: Um gemeinsam das Erlebte zu reflektieren bieten viele Austauschorganisationen Nachbereitungsseminare an. Wenn du die Möglichkeit hast, an einem solchen Treffen teilzunehmen, empfehlen wir dir die Teilnahme auf jeden Fall.
Ehrenamtliches Engagement: Bei vielen Austauschorganisationen kannst du dich nach deinem Schüleraustausch ehrenamtlich engagieren. So kannst du deine Erfahrungen weitergeben und zum Beispiel einen Austauschschüler oder Austauschschülerin betreuen oder Jugendliche auf ihren Schüleraustausch vorbereiten.
Hier haben wir dir nochmal eine detaillierte Checkliste zusammengeschrieben, an was du vor deinem Abflug denken musst.