Austauschschülerin in Neuseeland

Abschiednehmen in der Corona-Krise: Lene kommt aus dem Schüleraustausch aus Neuseeland zurück

Obwohl ich nur so kurze Zeit mit ihnen zusammen verbringen konnte, hat es sich wie zu Hause und sie wie meine echte Familie angefühlt.

Schüleraustausch in Neuseeland

Vor einigen Woche musste ich Neuseeland leider verlassen und bin nun zurück in Deutschland. In diesem Beitrag möchte ich euch ein bisschen von meinen letzten Wochen in Neuseeland, meinem Abschied sowie meinem Wiedersehen berichten.

Meine letzten Wochen in Neuseeland verliefen etwas ungeplant. Durch das Coronavirus hatte ich plötzlich keine Schule mehr, konnte keine Freunde mehr treffen und am Wochenende nicht mehr ins Kino oder Essen gehen.
Da ich auf einer Farm gelebt habe, hatte ich glücklicherweise weiterhin viele Möglichkeiten mich zu beschäftigen. Täglich bin ich mit meinem Gastvater oder Schwester reiten gegangen, habe mich um die Hunde gekümmert und mit den Kindern gespielt. Außerdem haben wir ein paar Ausflüge wie zum Beispiel eine Radtour gemacht oder waren nachts Jagen. Trotz der Ausgangssperre konnte ich also noch viele geliebte Sachen machen.
Als der Abflug schließlich immer näher rückte, musste ich Anfangen mich zu verabschieden. Leider hatte ich nicht die Möglichkeit meinen Freunden auf Wiedersehen zu sagen. Allerdings hatten wir noch ein Familienessen, wo wir ein letztes Mal zusammen gekommen sind und sich die Verwandten von mir verabschiedet haben. Einen Tag vor meinem Abflug habe ich meiner Koordinatoren und ihrer Familie auch noch ein kleines Dankeschön über den Zaun gereicht.
An meinem letzten Tag haben meine Gastfamilie und ich vieles noch einmal zum letzten Mal gemacht. Ein letztes Mal zusammen ausreiten, ein letztes Mal zusammen spielen und schließlich ein letztes Mal zusammen Essen. Obwohl ich einen super schönen Tag mit meiner Familie hatte, war ich sehr traurig. So viele Dinge und Personen, die ich vermissen würde und vorerst nicht mehr machen und sehen werde. Als ich mich dann am nächsten Morgen verabschieden musste haben alle geweint, was es natürlich nicht einfacher gemacht hat. Obwohl ich nur so kurze Zeit mit ihnen zusammen verbringen konnte, hat es sich wie zu Hause und sie wie meine echte Familie angefühlt. Ich wollte definitiv nicht gehen.
Als ich schließlich am Flughafen und im Flugzeug war, ging es mir zum Glück wieder etwas besser. Auf dem 24 Stunden Flug habe ich andere Austauschschüler kennengelernt und mich auch mit meinen Sitznachbarn angefreundet.
Während des Fluges hatte ich sehr viel Zeit über alles nachzudenken und die Aufregung, dass ich meine deutsche Familie schon sehr bald wiedersehen würde, stieg. Nachdem ich vom Flughafen bis zu mir nach Hause von einer Freundin mitgenommen wurde, stand ich schließlich vor meiner Haustür. Es war ein verrücktes Gefühl, nach so langer Zeit wieder zurück zu sein.
Das Wiedersehen mit meiner Familie war sehr schön. Nach so langer Zeit gab es natürlich erstmal viel zu erzählen.
Mir kam alles immer noch sehr unreal vor, wie in einem Traum.
Obwohl ich solange weg gewesen war, hat sich zu Hause nichts verändert, wodurch es mir gar nicht so lang erschien, dass ich weg gewesen bin. Auch mit meinen Freunden war noch alles genau wie früher.
Zu Anfang hatte ich täglichen Kontakt zu meiner Gastfamilie. Ich habe Neuseeland und meine Familie sehr vermisst und angefangen zu planen, wann ich sie schnellstmöglich besuchen könnte.
Mittlerweile FaceTimen wir mindestens einmal die Woche und halten außerdem Kontakt über WhatsApp.

 

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