Mein Auslandsjahr in Irland
Inga berichtet von ihrem Schüleraustausch in Irland mit Volunta
Inga | |
2022/23 | |
AJA-Stipendium
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Jetzt im Nachhinein kann ich nur sagen, dass ich extrem dankbar bin, dass ich all das erleben durfte und all die Menschen kennenlernen durfte. Ich kann einen Auslandsaufenthalt wirklich empfehlen, da es mich bei vielen Dingen weitergebracht hat. Meine Zeit in Irland war eine Zeit, die mir sicherlich für immer in Erinnerung bleiben wird!
Mein Name ist Inga und ich habe im Jahr 2022 mit Volunta/ASE vier Monate in Cork, Irland verbracht, habe dort in einer Gastfamilie gelebt und bin zur Schule gegangen.
Nach dem Bewerbungsverfahren und der Anmeldung fand dann im Juni, ungefähr zwei Monate vor der Abreise, ein Vorbereitungswochenende statt, wo sich die Schüler, die mit Volunta einen Austausch machten, kennenlernen konnten und wo wir auf einige Dinge vorbereitet wurden. Besprochen wurden unter anderem Themen wie Heimweh oder was man mitnehmen sollte, was ich sehr hilfreich fand, da ich vorher nur grob wusste, was genau überhaupt alles auf mich zu kommt. Nach dem Wochenende habe ich mich dann schon sicherer gefühlt, da ich auch schon eine Freundin gefunden hatte und die Vorfreude noch mehr gewachsen ist.
Als dann am 26. August der Tag der Abreise kam, wurde ich dann aber doch etwas unsicherer. Ich musste mich am Tag vorher von meinen Freunden in Deutschland verabschieden und morgens früh dann auch von meiner Familie, was wirklich traurig war. Insgeheim war ich dann auch ziemlich unsicher und hatte kurze Zeit auch Zweifel, ob es die richtige Entscheidung war. Als ich aber dann im Flugzeug saß, waren alle Zweifel weg und ich habe mich total auf meine Zeit in Irland gefreut.
Wir sind am frühen Abend dann in Cork gelandet und wurden von unseren lokalen Ansprechpartnern empfangen. Mit ihnen sind wir in einem Reisebus zu einem Hotel in der Innenstadt gefahren, wo wir nochmal eine kurze Lagebesprechung hatten und die letzten wichtigen Dinge geklärt wurden.
Dann standen auch schon die Gastfamilien vor der Tür und haben uns abgeholt. Ich wurde von meinen Gasteltern abgeholt, die mich sofort nett empfangen haben. Am nächsten Morgen habe ich dann meine Gastschwester kennengelernt. Meine Gastfamilie bestand aus meinen Gasteltern, einer erwachsenen Gastschwester, die noch zu Hause gewohnt hat, zwei anderen erwachsenen Gastschwestern, die manchmal zu Besuch waren und einem Hund. Alle haben mich sehr nett aufgenommen.
In den ersten Tagen habe ich mit meiner Gastmutter meine Schuluniform gekauft und habe mich erstmal an meine neue Umgebung und mein neues Zuhause für die nächsten 4 Monate gewöhnt. Meine Gasteltern sind mit mir in den ersten Tagen dann ans Wasser gefahren, wo wir spazieren waren.
Am 1. September ging dann meine neue Schule los. Anlässlich des ersten Schultags wurde ich von meiner Gastmutter gefahren, ansonsten bin ich normalerweise mit dem Zug gefahren und dann den Rest des Weges mit Mitschülern gelaufen. Die ersten zwei Tage in der Schule waren für alle Schüler „Induction“, wo sich alle (wieder) an den Schulalltag gewöhnen konnten und organisatorische Dinge geklärt wurden. Da ich im „Transition Year“ war, hatten wir weniger leistungsorientierten Unterricht, wie ich es aus Deutschland gewohnt war und mehr Aktivitäten wie ein Campingtrip oder andere Ausflüge/Workshops. Da die anderen Schülerinnen zum zweiten Halbjahr Fächer wählen mussten, hatten wir im ersten Halbjahr verschiedene Module zum Ausprobieren, die ungefähr alle vier Wochen gewechselt haben.
Meine Schule war eine relativ kleine Schule nur für Mädchen, weswegen sich die irischen Mädchen eigentlich alle schon kannten, auch wenn die Klassen neu gemischt wurden. Es waren auch einige andere Austauschschüler in meinem Jahrgang, aus Deutschland und aus Spanien. Da die Iren aber von den vorigen Jahren natürlich schon ihr „Cliquen“ hatten, waren die Austauschschüler und die Iren selber eher getrennt und haben sich leider nicht wirklich vermischt. Dadurch habe ich in Irland zwar mehr andere Austauschschüler als Einheimische kennengelernt, trotzdem habe ich ein paar sehr gute Freunde gefunden, mit denen ich auch jetzt noch gut befreundet bin.
Von Volunta aus habe ich soziales Engagement in einem Charity Shop gemacht, wo ich jeden Samstag von 11-14 Uhr zusammen mit zwei anderen Austauschschülern von Volunta gearbeitet habe. In dem Shop, in dem wir gearbeitet haben, wurde überwiegend Kleidung verkauft, daher mussten wir häufig verschiedene Kleidung sortieren, ältere Ware aus dem Verkauf aussortieren und neu geliefertes für den Wiederverkauf vorbereiten. Das hat wirklich Spaß gemacht, da man viele verschiedene Dinge gesehen hat, ich mich aber gleichzeitig auch mit den anderen Mädchen dort unterhalten konnte, da wir uns sehr gut verstanden haben. Außerdem waren die anderen Mitarbeiter im Laden auch sehr nett und haben uns sehr freundlich aufgenommen und geholfen wenn wir Hilfe benötigten.
Ich hatte während meiner Zeit in Irland das Glück, keine wirklichen Probleme gehabt zu haben, da ich mich wirklich gut dort zurechtfinden konnte und auch eigentlich kein Heimweh hatte, was vorher meine größte Sorge gewesen war. Auch mit der Sprache hatte ich eigentlich keine Probleme, da man sich an den Akzent schnell gewöhnt und die Leute meist freundlich waren. Bei kleinen Problemen konnte ich aber jederzeit mit meinen Gasteltern darüber sprechen und sie konnten mir auch immer helfen.
In meiner Freizeit bin ich zwar keiner festen Aktivität nachgegangen, jedoch war ich eigentlich nie gelangweilt, da ich häufig mit Freunden in der Stadt war oder Ausflüge z. B. nach Cobh, einem kleinen Ort in der Nähe, gemacht habe. Einmal war ich auch mit Freunden bei einem Rugbyspiel von Munster Rugby, dem größten lokalen Rugbyteam. Anfangs habe ich zwar ausprobiert, im Fußballteam der Schule zu spielen, das hat mir aber nicht so viel Spaß gemacht, weswegen ich damit nicht weitergemacht habe.
Auch mit ASE, der lokalen Partnerorganisation von Volunta, haben wir ein paar Dinge unternommen. Zum Beispiel gab es kurz nach Beginn meines Aufenthaltes einen Stadtrundgang, wo wir uns einige Orte in der Stadt angeschaut haben und danach waren wir alle zusammen Pizza essen. Außerdem waren wir einmal bei den „Cliffs of Moher“, die wunderschön anzuschauen und auf jeden Fall einen Besuch wert sind. Ein anderer toller Trip war der Tagesausflug nach Dublin, wo wir in kleinen Gruppen die Stadt anschauen konnten.
Plötzlich war dann die Zeit vergangen und die Abreise kam näher und näher. Die letzten Wochen habe ich damit verbracht, Zeit mit meinen Freunden und meiner Gastfamilie zu verbringen und Besorgungen zu machen, so dass alles superschnell vorbeiging. Ungefähr 9 Tage vor dem Abflug habe ich dann auch schon einige meiner Sachen in einem Paket zurück nach Deutschland geschickt, da sicherlich nicht alles in meinen Koffer gepasst hätte.
Dann war es soweit und ich musste meine Sachen packen und aus meinem Zimmer, was für 4 Monate mein Zuhause war, ausziehen. Der Abschied von meiner Gastfamilie und meinen Freunden war fast noch schwieriger, als bei meiner Anreise, da ich wusste, dass ich nie wieder mit den gleichen Personen in Irland leben werde. Doch wie bei dem Hinflug war ich dann, als ich im Flugzeug von Dublin nach Frankfurt saß, froh, meine Familie und meine Freunde wiedersehen zu können.
Für alle, die bald auch einen Auslandsaufenthalt starten, kann ich nur empfehlen, seid offen für Neues und lasst euch auf Dinge ein, die ihr auf den ersten Blick vielleicht nicht so gut findet oder lieber anders hättet. Wenn man zu hohe oder zu genaue Erwartungen hat, wird man meistens enttäuscht.
Außerdem muss man wirklich nicht so viele Dinge mitnehmen, da man sich dort wahrscheinlich viele Dinge kauft und am Ende dann zu wenig Platz im Koffer hat.
Jetzt im Nachhinein kann ich nur sagen, dass ich extrem dankbar bin, dass ich all das erleben durfte und all die Menschen kennenlernen durfte. Ich kann einen Auslandsaufenthalt wirklich empfehlen, da es mich bei vielen Dingen weitergebracht hat. Meine Zeit in Irland war eine Zeit, die mir sicherlich für immer in Erinnerung bleiben wird!