Schüleraustausch in den USA
© Anna

Mein Schüleraustausch an einer Highschool in in Seattle USA

Ich habe die amerikanische Highschool geliebt!

Als die Highschool für mich endete, war ich sehr traurig, weil mir klar wurde, dass ich nie wieder Schülerin an einer amerikanischen Highschool sein würde und mir dieser besondere Teil meines Lebens fehlen wird. 

Schüleraustausch in den USA
© Anna

Durch das Vorbereitungsseminar von Volunta fühlte ich mich sehr gut vorbereitet und wusste, was mich erwarten würde. Vor meiner Ausreise war ich sehr aufgeregt und freute mich riesig auf das Abenteuer. Diese Zeit war jedoch auch die emotionalste und stressigste. Es gab so viele Dinge zu erledigen und vorzubereiten, und nebenbei musste ich mich auch noch von Freunden und Familie verabschieden. Alles erschien sehr surreal, und das Packen war das reinste Chaos. Am Tag meines Abflugs, Mitte August 2023, waren meine Gefühle sehr gemischt, und ich wollte am liebsten alles absagen und nicht in den Flieger steigen. Die ganze Situation hat mich etwas überfordert, doch meine Familie hat mir bis zur Sicherheitskontrolle jederzeit beigestanden und mich unterstützt. 

Nachdem ich drei Tage zur „Orientation“ in New York City war, bin ich weiter zu meiner Gastfamilie nach Seattle geflogen. Dort wurde ich sehr herzlich mit Luftballons am Flughafen empfangen. Alles war sehr überwältigend: neue Menschen, eine neue Umgebung, ein neuer Lebensstil und eine neue Sprache. Die ersten Tage in meiner Gastfamilie waren die schwierigsten für mich. Ich hatte starkes Heimweh und dachte schon daran, meinen Auslandsaufenthalt zu verkürzen. Doch ich gab mir Zeit, mich an die neue Situation zu gewöhnen. Vier Tage nach meiner Ankunft begann die Highschool, und sofort ging es mir besser, da ich beschäftigt war und Ablenkung hatte.

Meine Gastfamilie war deutlich größer als meine Familie in Deutschland. Sie bestand aus vier Kindern meinen Gasteltern, zwei Katzen, drei Vögeln, einem Frosch und einem Salamander. Sie lebten in einer Kleinstadt in der Nähe von Seattle, Washington State. Von Anfang an wurde ich herzlich und unterstützend aufgenommen und wie ein echtes Familienmitglied behandelt. Mit meinen Gasteltern und auch mit meinen Gastgeschwistern verstand ich mich sehr gut und nahm gemeinsam mit ihnen an den Sportangeboten der Highschool teil.

Ich habe die amerikanische Highschool geliebt! Die große Fächerauswahl ermöglichte es mir, Kurse nach Schwierigkeitsgrad und Interessen zu wählen. Mein Stundenplan war jeden Tag identisch: Von 7:30 Uhr bis 14:10 Uhr hatte ich Unterricht in Englisch, Mathematik, Anatomie, US-Geschichte, Töpfern und Jahrbuch. Nach dem Unterricht nahm ich täglich an verschiedenen Sportangeboten teil. Mit dem Schulstoff konnte ich gut mithalten, und auch die Sprache war kein Problem. Die Lehrer waren sehr freundlich, hilfsbereit und total unterstützend.

Jeden Sonntag ging ich mit meiner Gastfamilie zur Kirche und fand mit der Zeit Gefallen daran. Die Kirche in den USA ist viel moderner und unterhaltsamer gestaltet als in Deutschland. In der Kirche meiner Gastfamilie gab es zahlreiche Jugendangebote und Gruppen. Der Gottesdienst war in verschiedene Altersgruppen aufgeteilt. Beispielsweise beschäftigte sich der Gottesdienst für Highschool-Schüler*innen viel mit schulischen Themen, während der Kindergottesdienst mit einem Spiel begann.

Zusätzlich engagierte ich mich sozial in der Kirche. Meine Gastmutter hatte mich auf ein Programm aufmerksam gemacht, bei dem ich einmal pro Woche nach der Schule Grundschulkinder betreute. Die Kinder waren sehr süß, und es machte mir viel Spaß, Zeit mit ihnen zu verbringen und mehr über den Umgang mit Kindern zu lernen.

Vor Ort hatte ich meinen „Local Coordinator“, meinen Ansprechpartner in der Umgebung. Er stand mir bei Fragen, Sorgen oder Problemen jederzeit zur Verfügung und war immer sehr hilfsbereit und unterstützend. Gemeinsam mit zwei weiteren Local Coordinators organisierte er eine Gruppe von Austauschschüler*innen, die in der Region ihr Jahr verbrachten. Durch diese Gruppe konnten wir Austauschschüler*innen an verschiedenen Ausflügen und Aktivitäten teilnehmen, die uns die Gelegenheit gaben, noch mehr zu erleben und zu sehen. Dadurch konnten wir Freundschaften mit anderen Austauschschüler*innen aus der ganzen Welt schließen und uns über unsere Erfahrungen und Perspektiven austauschen.

Das Finden von Freund*innen war anfangs etwas schwieriger und hat seine Zeit gebraucht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Freundschaften in den USA einen anderen Wert haben als bei uns und oft viel oberflächlicher sind. Dadurch lernt man zwar schnell viele Leute kennen, aber es dauert eine Weile, bis sich gefestigte Freundschaften entwickeln. Mir hat es sehr geholfen, an Sportangeboten teilzunehmen, Leute in meiner Schule anzusprechen und mit meiner Gastfamilie zur Kirche zu gehen. Dort konnte ich viele Gleichaltrige kennenlernen und Freundschaften knüpfen. 

Ich habe die Amerikaner*innen grundsätzlich als sehr freundlich, höflich und hilfsbereit wahrgenommen. In mancher Hinsicht sind ihre Lebensweisen jedoch deutlich konservativer als bei uns Deutschen, was man aber oft erst bei genauerem Hinsehen bemerkt. Es gibt auch viele Unterschiede zum Leben in Deutschland. Zum Beispiel sind öffentliche Verkehrsmittel in den USA sehr eingeschränkt, was zu einer großen Abhängigkeit vom Auto führt. Da meine Gasteltern und Freund*innen immer bereit waren, mich zu verschiedenen Orten zu fahren, konnte ich mich regelmäßig mit ihnen treffen. Wir haben beispielsweise Cookies gebacken, waren an einem See, shoppen, bei einem Footballspiel oder zusammen essen. Häufig habe ich auch an Wochenendausflügen mit meiner Gastfamilie oder mit anderen Austauschschüler*innen teilgenommen.

Als die Highschool für mich endete, war ich sehr traurig, weil mir klar wurde, dass ich nie wieder Schülerin an einer amerikanischen Highschool sein würde und mir dieser besondere Teil meines Lebens fehlen wird. Zwei Tage vor meinem Abflug habe ich eine kleine Abschiedsfeier veranstaltet und alle, die ich während meiner Zeit in den USA kennengelernt hatte, eingeladen. Es war schön, alle noch einmal zu sehen und sich verabschieden zu können.

Der Tag meines Abflugs war sehr surreal. Meine gesamte Gastfamilie fuhr mich morgens zum Flughafen und der Abschied war sehr traurig. Wir schreiben uns heute immer noch viel und geben uns regelmäßig Updates aus unseren Leben. Ab und zu telefonieren wir, obwohl das wegen der Zeitverschiebung manchmal schwierig ist. Mein amerikanisches Leben fehlt mir sehr, aber ich habe mich schnell wieder an Deutschland, das deutsche Leben und die deutsche Sprache gewöhnt.

Mehr Informationen zum Schüleraustausch in die USA mit Volunta. 

 Du interessierst dich für den Schüleraustausch? 

> zur Startseite

Alle Erfahrungsberichte von SchülerInnen