Mein Schüleraustausch in Irland
Jolie | |
2019-2020 | |
Partnership International
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Man sagt immer so schön, dass man durch ein Auslandsjahr hauptsächlich sein Englisch verbessert und selbstbewusster wird. Das stimmt auch, aber es ist definitiv nicht das, was ein Auslandsjahr ausmacht. Für mich ist es eher, dass ich viel mehr über die Menschen als über die englische Sprache gelernt habe, oder eben einen Einblick in eine andere Familie/Kultur bekommen habe und Irland eben viel mehr ist, als die grüne Insel voller Schafe und mit ganz viel Regen (was so gar nicht wirklich stimmt).
Ich bin Jolie, bin 16 Jahre und ich habe mein Auslandsjahr mit Partnership International e.V. in Irland verbracht.
Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich schon fast drei Monate wieder zu Hause und im Nachhinein kann ich gar nicht glauben, dass ich wirklich so lange im Ausland war. Und Irland war weitaus mehr als die Insel voller Schafe.
Mein Flug auf die grüne Insel ging in der ersten Januarwoche und im Juni, also fünf Monate später, bin ich wieder in Deutschland gelandet. Aber meiner Meinung nach, hat mein Auslandsjahr schon viel früher angefangen…
Als ich mich im März 2019 bei Partnership International (PI) beworben hatte, konnte ich gar nicht abwarten, die ersten Informationen zu bekommen. Die Programmanmeldung und Bewerbung an sich war unkomplizierter als gedacht und ich wurde sehr herzlich betreut. Meine Eltern waren anfangs nicht so ganz davon überzeugt, ihre dann 15-jährige Tochter ins Ausland zu schicken und haben mich auch schrecklich vermisst, aber im Nachhinein freut es sie auch umso mehr, dass ich den Schritt gewagt habe. Die Zeit verstrich und bis zum Herbst war es dann auch relativ ruhig. Ende September wurde ich dann benachrichtigt, dass ich eine von zwei glücklichen PI-Stipendiaten im zweiten Halbjahr bin, denn zusammen mit meiner Bewerbung im März hatte ich auch eine für ein Teilstipendium eingereicht. Meinem Auslandsjahr stand nun nichts mehr im Weg.
Anfang November stand ich dann vor dem nächsten großen Schritt Richtung Irland: dem Vorbereitungsseminar (VBS). Zusammen mit etwa 25 anderen Austauschschülerinnen und -schülern habe ich ein Wochenende in Köln verbracht und konnte somit nicht nur meine 4 irischen Mädchen, sondern auch die anderen Austauschschüler kennenlernen, die in die USA, nach England oder Kanada geflogen sind. Das VBS hat mir in der Hinsicht geholfen, dass wir einerseits noch einen weiteren Einblick in die Kultur unsere Landes oder in die eventuellen Problemsituationen bekommen haben, aber auch, weil ich andere Jugendliche kennengelernt habe, die genau dasselbe vorhaben bzw., wie unsere Teamer, die Erfahrung schon gemacht haben.
Ungefähr einen Monat vor meiner Abreise habe ich dann die Informationen zu meiner Gastfamilie bekommen. Meine neue Familie bestand aus meinen Gasteltern, meinen beiden 9 und 17 Jahre alten Gastschwestern, drei Katzen und einem Hasen. Voller Aufregung und mit ein bisschen Angst nahm ich sofort mit meiner Gastfamilie Kontakt auf. Schon vor meinem Abflug habe ich mich sehr wohl gefühlt.
Und dann kam der große Tag…
Nachdem ich mit meiner Familie zum Flughafen gefahren bin und noch einmal von meinen Freunden am Flughafen überrascht wurde, musste ich mich verabschieden. Mehr oder weniger glücklich war die Verabschiedung von meinen Eltern und meiner Schwester relativ kurz, da wir irgendwie die Zeit aus dem Auge verloren haben und uns dann ziemlich hetzen mussten, den Flieger überhaupt noch zu bekommen.
Zusammen mit drei weiteren Mädchen ging es nun nach den etlichen Checks, Kontrollen, etc. zum Flugzeug. Wir waren aller furchtbar aufgeregt und waren auch ziemlich froh, dass wir zusammen fliegen konnten.
Während des Flugs habe ich mein Abschiedsbuch gelesen, das ich vorher bei Familie und Freunden rumgereicht hatte. Auch jetzt noch freue ich mich jedes Mal, wenn ich mir dieses Buch anschaue und kann jedem nur ans Herz legen eines zu machen. Ich glaube, ich habe gefühlt bei jeder neuen Seite wieder neu angefangen zu weinen. Aber es war eine gute Ablenkung und so ging der Flug noch schneller rum. In Dublin gelandet, wurden wir von unserem Local Coordinator empfangen und von dort ging es dann nochmal zwei Stunden Richtung Süden.
Meine Gastfamilie
Da meine Gastfamilie nahe Enniscorthy gewohnt hat, wo ich auch zur Schule gegangen bin, stieg ich als Erste aus. Naja, mehr oder weniger musste ich ja wohl aussteigen. Bis zu diesem Moment war ich eigentlich gar nicht so sehr nervös gewesen, weil der Stress und die Aufregung der letzten Tage mich eher müde machten bzw. mich von dem bevorstehenden Zusammentreffen abgelenkt hatten. Ich wurde sehr freundlich und aufgeschlossen von meiner Gastmutter und meiner kleinen Gastschwester empfangen. Von dort aus sind wir dann sofort in die Stadt gefahren, um mir meine Schuluniform zu kaufen. Ein paar Stunden später kam ich dann völlig erschöpft das erste Mal in meinem neuen Zuhause an. Alles in allem hatte ich sehr gemischte Gefühle über den Tag über und konnte gar nicht wirklich realisieren, dass ich jetzt wirklich in Irland war.
Das Wochenende vor meiner ersten Schulwoche nutzte meine Gastmutter, um mir schon einmal ein, zwei schöne Orte in der Umgebung zu zeigen. In Irland sind generell die Dörfer ganz anders aufgebaut und so, zum Beispiel viel weiter auseinandergezogen, und es können auch mal gute 500m bis zum nächsten Haus sein. Meine Schule lag mit dem Auto ungefähr 10 Minuten entfernt, aber ich bin, außer am ersten Tag, jeden Tag mit dem Bus zur Schule und wieder zurückgefahren. Das, muss ich sagen, ist viel entspannter als Busfahren in Deutschland. Die Busse sind nicht total überladen und die Busfahrer sind sehr nett zu den Schülern und unterhalten sich auch mal das eine oder andere Mal mit ihnen oder fahren, wenn es regnet, die Schüler auch mal bis zur Haustür.
Die Schule in Irland
Vor meinem ersten Schultag war ich wahnsinnig aufgeregt. Was ist, wenn ich was falsch mache? Wie reagieren die anderen auf mich? Werde ich überhaupt Freunde finden? Meine Befürchtungen waren aber ganz umsonst. Mal abgesehen davon, dass neben mir noch eine weitere deutsche und eine spanische Austauschschülerin auf der Schule waren, erwarteten die Mädchen meiner Schule mich schon und begannen gleich sich mit mir zu unterhalten. Glücklicherweise kam ich in die Klasse der anderen Deutschen, mit der ich auch schon vor Irland Kontakt aufgebaut hatte.
Meine Schule war eine reine Mädchenschule, was für mich eine total ungewohnte Situation war. Außerdem kam ich in das Transition Year (TY) , das „Übergangsjahr“ zwischen Junior Cycle and Senior Cycle. In diesem Jahr konzentriert man sich nicht auf schulische Sachen, sondern eher auf die Persönlichkeit, Fähigkeiten und Karrierewünsche der Mädchen. Dadurch fiel zum Beispiel auch der schulische Druck weg, was mir hilft, schneller Freundschaften zu schließen. Ich hatte normale Fächer wie Mathe, Englisch, Irisch und Geschichte, aber auch Home Economics, Mini Company oder Careers. Außerdem habe wir relativ viele Ausflüge nach Dublin oder Wexford gemacht.
Ein Projekt im TY an den meisten Schulen ist JUNK KOUTURE. Das ist ein irlandweiter Wettbewerb, bei dem die Schüler in Kleingruppen ca. 4 Monate aus Müll/Abfällen/alten Alltagsgegenständen Kleider herstellen und diese dann auch mit Make-Up, Frisur und Performance präsentieren müssen. Als ich dann dazu stoß, war meine Klasse gerade daran, die Kleider fertigzustellen und so kam ich gleich wieder ins Gespräch mit anderen Klassenkameradinnen. Insgesamt wurde ich sehr herzlich empfangen und ich hatte in der gesamten Zeit nicht einmal das Gefühl keinen Ansprechpartner zu haben, falls mich irgendwas bedrücken sollte. Selbst die Lehrer hatten ein ganz anderes, weniger formelles, eher lockeres Verhältnis zu den Schülern.
Natürlich musste ich, wie in den allermeisten irischen Schulen, auch eine Schulunifom tragen. Diese bestand an unserer Schule aus blauem Wollpullover, Jacke und langen Socken, einem grün-karierten Rock, einer roten Krawatte, einem weißen Hemd und schwarzen Schuhen. Make-Up, auffällig lackierte Fingernägel oder Gelnägel und Piercings waren außerdem nicht erlaubt. Das hört sich alles schlimmer an als es in Wirklichkeit ist. Denn es trägt eh jeder dasselbe und ab du zu gab es auch einmal einen Tag, an dem jede Schülerin anziehen durfte, was sie wollte.
Mein Unterricht ging zweimal die Woche bis drei Uhr und dreimal bis um Viertel vor vier. Am Anfang waren die Schultage echt anstrengend, weil ich erst um Viertel vor fünf zu Hause war, aber nach den ersten zwei Wochen ging das auch.
Nach der Schule habe ich dann sofort zu Abend gegessen, was auch erstmal ziemlich ungewohnt war. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass das „gemeinsame“ Essen mit der Familie nicht so im Vordergrund steht, sondern nur am Wochenende zusammen gegessen wird. Am Anfang hatte ich mit dem irischen Essen so meine Probleme. Sagen wir mal so, das irische Essen ähnelt in vielerlei Hinsicht dem englischen und/oder amerikanischen Essen (und es wird sehr viel einfach nur in der Mikrowelle oder im Ofen erhitzt).
Die Freizeitgestaltung
Am Wochenende habe ich mich entweder mit den anderen Deutschen in Wexford getroffen, mit meiner Gastfamilie Ausflüge gemacht oder auch einfach nur mal Zeit mit meinen Gastschwestern verbracht. Nach ein paar Wochen habe ich mich auch in einem Hockey-Club angemeldet und bin Schwimmen bzw. irgendwann auch ins Fitnessstudio gegangen. Dann kam leider Corona, was meine Hobbies in Irland oder auch die Ausflüge erschwert bzw. dann auch verhindert hat.
Ein großes Highlight meines Auslandaufenthaltes war aber dennoch der Cork-Trip, den ich zusammen mit den anderen drei deutschen Austauschschülern glücklicherweise noch vor Corona gemacht habe. Am ersten Tag sind wir mit dem Bus von Wexford über Waterford nach Cork angereist. Nachdem wir unsere Sachen im Hostel untergebracht hatten, sind wir noch zum berühmten „Blarney Castle“ gefahren und haben uns noch ein wenig in Cork umgeschaut. An Tag Zwei haben wir uns morgens auf einen Tagesausflug an den „Ring of Kerry“ gemacht. Wir haben zum Beispiel Killarney, Waterville, die beeindruckenden Westküsten und den Atlantik gesehen, was trotz des nicht perfekten Februarwettery echt ein Erlebnis war. Am letzten Tag haben wir uns noch den „English Market“ und die Innenstadt Corks angeschaut, bevor es gegen Nachmittag wieder Richtung Wexford ging.
Durch diesen Trip sind wir vier noch einmal viel enger zusammengerückt und nicht nur das hat uns geholfen unsere Zeit bzw. unser Heimweh oder andere Probleme zu überstehen. Ich würde auch sagen, es hat uns auch ein Stück selbstbewusster und eigenständiger gemacht und es steckt einfach so viel mehr dahinter, als sich dort in einen Bus zu setzen und Irland auf eigene Faust zu erkunden.
Als ich die anderen beim VBS im November kennengelernt habe, hätte ich niemals gedacht, dass daraus so gute Freundschaften entstehen können, denn wir waren und sind wirklich alle komplett verschieden. Aber wir haben halt immer noch eine Sache gemeinsam: unsere Zeit in Irland. Und es gibt niemanden, der mit dir über deine Erlebnisse so lacht, wie Menschen, die genau dasselbe durchgemacht haben. Und auch jetzt halten wir untereinander Kontakt und haben uns auch schon mehrmals wieder getroffen.
Generell hatte ich mit neuen wie auch alten oder zukünftigen Austauschschülern während meiner Zeit in Irland Kontakt und man hat sehr das Gefühl, Teil einer großen Community zu sein.
Und dann kam Corona
Um eines aber klarzustellen, mein Auslandsjahr hatte nicht nur schöne Zeiten. Es gab auch den einen oder anderen Moment, an dem man nicht glücklich war. Und leider kam auch ein unschöner Faktor noch dazu: Covid-19. Als ich im Januar nach Irland geflogen bin, war ich nicht der Meinung, dass das Corona-Virus mich irgendwie einschränken würde. Doch schon Anfang/Mitte März schlossen in Irland die Schulen und ich musste die zweite Hälfte im Lockdown mit meiner Gastfamilie zu Hause verbringen. Natürlich waren viele Sachen noch geplant. Ein Trip nach Galway und Dublin, Graduation, das JK-Grandfinal in Dublin oder Surfen gehen mit meiner Gastfamilie…
Trotzdem habe ich versucht aus der Situation das Beste zu machen und konnte so sehr viel mehr Zeit mit meiner Gastfamilie verbringen und zum Beispiel im Garten mithelfen. Meine große Gastschwester habe ich während der Schulzeit fast gar nicht gesehen, da sie noch später nach Hause gekommen ist. So hatte ich auch mit ihr mehr Zeit. Mein 16. Geburtstag fiel dann leider auch in die Lockdown-Zeit, aber meine Gastmutter gab ihr Bestes, um den Tag dennoch schön zu gestalten. Ein weiterer „positiver“ Punkt an Corona war, dass ich den deutschen Schulstoff nachholen konnte, und somit nicht meine Sommerferien dafür draufgingen.
Gegen Ende meines Auslandsjahres lockerte die Situation sich dann doch noch ein bisschen und ich konnte tatsächlich in der letzten Woche meiner Irlandzeit noch den südlichsten Punkt Irlands „Hook“ und „Tintern Abbey“, einen Game of Thrones-Drehort, zusammen mit einer anderen Deutschen besichtigen.
Abschied von Irland
Als es dann irgendwann Abschied Sagen hieß, konnte ich gar nicht realisieren, dass das alles gar nicht mein „normales“ Leben ist und meine Familie und Freunde schon ganz sehnsüchtig in Deutschland auf mich warteten. Es fühlte sich einfach total normal an.
Leider konnte ich keinem meiner irischen Freunde persönlich Tschüss sagen, aber desto mehr freue ich mich hoffentlich auf ein Wiedersehen. Dieses Klischee über Iren hat sich für mich auf jeden Fall bewahrheitet, denn die Iren sind wirklich ein extrem freundliches Volk.
Wegen Corona wurde auch mein Flug verlegt, sodass ich noch ein paar Tage mehr mit meiner Gastfamilie hatte. Zwei Tage vorher hatte ich meinen „offiziellen“ Abschiedsabend, an dem wir noch einmal zusammen Essen bestellten und uns einen schönen Tag machten. Aber ich konnte mir immer noch und auch bis zur letzten Sekunde nicht vorstellen, dass es jetzt vorbei war. Komischerweise war ich auch erstmal überhaupt nicht traurig, weil ich es einfach nicht realisieren konnte. Selbst die letzte Nacht schlief ich mit gemischten Gefühlen ein, die weder eindeutig positiv oder negativ waren. Es war einfach so komisch.
Es hat sich nicht nach Abschied angefühlt, als ich meine Gastfamilie zum Abschluss umarmte und ein letztes Mal in mein irisches Zimmer ging. Als ich dann als letztes meiner Gastmutter Tschüss gesagt hatte, kamen mir tatsächlich kleine Tränen die Wangen herunter gekullert, aber das war es dann auch. Im Gegensatz zu meinem riesigen Tränenmeer im Januar war das schon echt wenig. Vielleicht war das auch einfach, weil man wusste, das ist nicht das Ende. Denn diese Zeit werde ich niemals vergessen.
Zusammen mit unserem Local Coordinator bin ich dann zu einer anderen Austauschschülerin gefahren, denn anders als beim Hinflug waren die anderen beiden schon (viel) früher abgereist. Dann ging es wieder die zwei Stunden im Auto (mit Maske) Richtung Dublin. Auch vor, während und nach dem Flug mussten wir natürlich weiterhin die Masken aufbehalten. Der Flug an sich ging 1000-mal schneller als der Hinflug. Viel zu schnell landeten wir wieder in Frankfurt und die vielleicht größte Herausforderung stand uns bevor.
Wieder ankommen in Deutschland
Mir fiel es echt schwer mich richtig auf meine Familie und Freunde zu freuen, weil ich echt Angst hatte, mich wieder einzugewöhnen. Was hat sich verändert? Was soll ich überhaupt sagen? Was erwarten sie, wie ich reagiere? Ich glaube ich war echt nervöser als beim Aufeinandertreffen mit meiner Gastfamilie.
Aber wie so oft bei sowas macht man sich viel zu viele Gedanken. Meine Familie nahm mich sofort in den Arm und es liefen auch ein paar Freudentränen vor lauter Überforderung. Ich muss sagen an den reinen Alltagsablauf habe ich mich relativ schnell wieder gewöhnt. Aber an einige Menschen muss man sich erstmal wieder gewöhnen, denn jeder verändert sich in einem halben Jahr, ob in Deutschland oder im Ausland! Leider gehören Veränderungen im Leben dazu, und dadurch merkst du auch, was dir wichtig ist oder eben auch nicht.
Im Nachhinein bin ich echt froh, dass ich die Sache trotz Corona so durchgezogen habe. Auch wenn es in einigen Situationen überhaupt nicht leicht war und man sich manchmal echt zwingen musste, etwas zu machen, es hat sich gelohnt! Alleine die Erinnerungen mit den Menschen in Irland und auch die Erfahrungen werden mir mein Leben lang bleiben, und dass es eine Achterbahn der Gefühle war, ist mir umso deutlicher geworden. Man sagt immer so schön, dass man durch ein Auslandsjahr hauptsächlich sein Englisch verbessert und selbstbewusster wird. Das stimmt auch, aber es ist definitiv nicht das, was ein Auslandsjahr ausmacht. Für mich ist es eher, dass ich viel mehr über die Menschen als über die englische Sprache gelernt habe, oder eben einen Einblick in eine andere Familie/Kultur bekommen habe und Irland eben viel mehr ist, als die grüne Insel voller Schafe und mit ganz viel Regen (was so gar nicht wirklich stimmt). Als ich nach Irland geflogen bin, haben mir viele Iren gesagt „It’ll be grand“. Das bedeutet so viel wie „Das wird schon…“ oder eben „Das wird großartig!“. Also eigentlich kann es negativ und positiv gemeint sein und wenn ich eins durch mein Auslandsjahr gelernt habe, dann, dass man aus jeder Situation das Beste machen muss, und jede Chance ergreifen sollte, denn einen Augenblick später könnte es vielleicht schon zu spät sein. Und egal, ob diese Situation gut oder schlecht für dich ausgeht, im Nachhinein hat es dir doch eine Erfahrung erbracht, und beim nächsten Mal entscheidest du dann vielleicht anders. Wenn ich mir überlege, welche Bedenken ich kurz vor meinem Abflug hatte… Im Nachhinein war das alles unnötig. Auch wenn das im Nachhinein natürlich soo viel einfacher zu sagen ist als vorher :)
Also…
Ich hoffe, dass ich Dir/Euch ein bisschen weiterhelfen konnte oder zumindest einen Einblick in meinen Auslandsaufenthalt gegeben habe, und wenn Du dir das zutraust und die Möglichkeit dazu hast, dann nutze das! Du wirst es sicherlich nicht bereuen.