Erfahrungsbericht Annika in Kanada mit YFU

Mein Schüleraustausch in Kanada

Whale Watching und Pancakes

Es war einfach ein super tolles Austauschjahr, das ich nie vergessen werde und ich habe meine Gastfamilie und meine Freunde wirklich ins Herz geschlossen.

Annika beim Skifahren in Kanada

Mein Austauschjahr in Kanada begann Anfang September. Ich weiß noch genau, dass mir 1000 Fragen durch den Kopf schwirrten, als ich total aufgeregt ins Flugzeug stieg: Werde ich meine Familie und Freunde in Deutschland zu sehr vermissen? Was ist, wenn ich die Leute nicht verstehe? Wie wird es sein, ein ganzes Jahr bei Fremden zu leben? Zumindest letztere Frage sollte sich noch am selben Tag klären: Meine Gastfamilie empfing mich total herzlich mit Umarmungen und einem Plakat und ich hatte sofort das Gefühl, dass ich mich hier wohlfühlen würde. Meine Gastfamilie besteht aus meinem Gastvater Brian, meiner Gastmutter Colleen und meiner Gastschwester Tara (15). Zusammen fuhren wir in mein neues „Zuhause auf Zeit“, nur 15 Minuten von Fredericton entfernt. Fredericton ist die Hauptstadt der Provinz New Brunswick. Als ich die Infos zu meiner Gastfamilie bekommen habe, hatte ich noch nie von New Brunswick gehört und musste erstmal nachgucken, wo das überhaupt ist. Im Nachhinein muss ich sagen, es hätte mich nicht besser treffen können. Falls ihr es nicht wisst: New Brunswick liegt im Osten Kanadas und an der Grenze zu den USA. Es ist bekannt für seine tolle Landschaft und die vielen Veranstaltungen und obwohl ich mich eigentlich nicht so sehr für die Natur interessiere, war selbst ich beeindruckt vom Meer, der Küste und den Wäldern.

Whale Watching mit der Gastfamilie

Ich habe mich von Anfang an total gut mit meiner Gastfamilie verstanden und wir haben viel zusammen unternommen. Einmal waren wir beim Whale Watching am Meer, das war mega cool, und im Winter haben wir eine Schneeschuhwanderung gemacht. Aber auch im Alltag haben wir viel Zeit miteinander verbracht, geredet, gespielt, Filme geguckt und Eishockeyspiele besucht. Allgemein spielt die Familie in Kanada eine wichtige Rolle. Zu Thanksgiving ist zum Beispiel die gesamte Familie zu Besuch gekommen. Alle waren total interessiert an mir, meinem deutschen Leben und Deutschland allgemein. Und der Thanksgiving Turkey war wirklich lecker und genauso, wie man es aus Filmen kennt.

Spannende Schulfächer belegen

Natürlich habe ich aber nicht nur Zeit mit meiner Gastfamilie verbracht, sondern auch viele neue Freunde gefunden. Kanadier sind einfach so offen und freundlich, dass es leicht ist Anschluss zu finden. Meine zwei besten Freundinnen habe ich beim Volleyball kennengelernt. Zusammen waren wir shoppen, im Kino, haben gequatscht oder uns zu Hause getroffen. Nach einer Weile kam es mir vor, als ob wir uns schon ewig kennen würden. Aber auch die anderen Leute in der Schule waren von Anfang an total freundlich. Am Anfang habe ich im Unterricht nämlich nicht alles verstanden und mich auch nicht getraut, so viel zu sprechen. Aber die Leute waren alle super nett und haben mir immer geholfen, so dass es schnell leichter geworden ist. Die Schule in Kanada ist übrigens ganz anders als in Deutschland: Ich hatte jeden Tag die gleichen 5 Fächer, die aber 60 Minuten dauerten. Neben den normalen Fächern wie Mathe und Englisch konnte ich mir auch besondere Fächer aussuchen, was gar nicht einfach war, weil es so viele coole Sachen gab, die ich gerne ausprobiert hätte: Yoga, Theater, Kochen, Journalismus, Modedesign… Ich habe mich letztendlich für Outdoor Pursuits entschieden, wo man die meiste Zeit draußen verbringt und z.B. lernt Feuer zu machen oder wie man in der Natur überleben kann. So etwas hätte ich an meiner deutschen Schule nie gelernt. Das Verhältnis zu den Lehrern ist auch viel freundschaftlicher und im Unterricht herrscht eine richtig gute Atmosphäre. Nach dem normalen Unterricht gibt es noch verschiedene Angebote und Clubs. Man kann zum Beispiel in der Schul-Band mitspielen oder Sport machen. Ich finde, das ist eine total gute Gelegenheit, neue Hobbys auszuprobieren. Ich wollte gerne mal Eishockey spielen, das ist in Kanada echt ein National-Sport und fast jeder liebt Eishockey. Ich habe mich auf dem Eis allerdings nicht so gut angestellt und selbst die kleinen Kinder waren besser als ich, aber das war nicht schlimm. Spaß hat es auf jeden Fall gemacht.

Es gibt noch so viel mehr zu erzählen: Der Ausflug zu den wunderschönen Niagarafällen, so hoher Schnee, dass man kaum zur Straße gehen konnte, die Treffen mit den anderen Austauschschülern aus der ganzen Welt, der Abschlussball in der Schule, die Nächte, in denen Tara und ich nur gequatscht und gar nicht geschlafen haben, das Familien-Frühstück am Sonntag mit Pancakes und Ahornsirup…

Es war einfach ein super tolles Austauschjahr, das ich nie vergessen werde und ich habe meine Gastfamilie und meine Freunde wirklich ins Herz geschlossen. Ein Austauschjahr in Kanada kann ich jedem nur empfehlen!

Annika verbrachte 2016/17 ein Schuljahr mit YFU e.V. in Kanada. 

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