Schüleraustausch in Argentinien - ein Abenteuer
Gemeinsame Ausflüge und Gelassenheit
Ilka | |
Schuljahr 2013/14 | |
Teilnehmerin
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Ein Auslandsjahr ist ein eigenes kleines Abenteuer
Mein Jahr in Argentinien war mit allen seinen Höhen und Tiefen eines der besten Jahre meines Lebens. Ich hatte die Gelegenheit, einen Teil meines alten Lebens hier in Deutschland zurück zu lassen, einmal neu anzufangen und eine neue Lebensart in einem neuen Land mit mir bis dahin noch fremden Menschen und einer fremden Kultur kennenzulernen.
In dem einen Jahr habe ich nicht nur eine neue Sprache gelernt, sondern auch viel über mich selbst herausgefunden. Es hat mir viel Spaß gemacht, jeden Tag eine kleine Herausforderung zu meistern und viele neue Erfahrungen zu sammeln.
Mit meiner Gastfamilie aufs Land mit Mate und Asado
Am liebsten im Gedächtnis geblieben sind mir die Erinnerungen an die gemeinsamen Ausflüge mit meiner Gastfamilie am Wochenende aufs Land. Nach dem Frühstück ging es los: Wir haben uns ins Auto gesetzt und sind mehre Kilometer aus der Stadt in die Natur und ins Umland gefahren. Von zu Hause haben wir meistens Mate (das argentinische Nationalgetränk), Kekse und manchmal sogar ein Asado (Grill und Fleisch) mitgenommen und dann irgendwo unterwegs gepicknickt. Auch denke ich gerne an die wunderbaren Reisen durchs Land, bei denen sich Argentinien jedes Mal von einer ganz anderen Seite präsentiert hat.
Mein Austauschjahr begleitet mich mein ganzes Leben lang
Als ich damals im Dezember 2014 aus dem Flugzeug stieg und nach zehn Monaten meine Eltern wieder in die Arme schloss, dachte ich, mein Austauschjahr wäre nun vorbei. Doch jetzt, nach gut zwei Jahren, kann ich sagen, dass mich mein Austausch wohl mein ganzes Leben lang begleiten wird (zumindest, soweit ich das im Moment beurteilen kann).
Es ist nicht nur der ständige Kontakt mit meiner Gastfamilie, der mich an die Zeit in Argentinien erinnert. Oft stelle ich in alltäglichen Situationen fest, dass ich einen Teil von Argentinien mit hierher genommen habe. Am meisten beeinflusst mich heute noch die argentinische Gelassenheit.
Gelassenheit wie in Argentinien
Ich kann mich noch an die Aufregung und Nervosität kurz vor meinem Abflug erinnern. Das fing schon bei der Sorge an, ob denn auch mein Gepäck mit mir ankommen würde, oder ob ich mich in einem Land, dessen Sprache ich nicht beherrschte, überhaupt zu Recht finden würde.
Heute bin ich in Situationen, in denen ich Neuem begegne, viel gelassener. Ich weiß mittlerweile, dass sich mit ein wenig Freundlichkeit und einem Lächeln schon viele Dinge leichter angehen lassen. Ich habe gelernt: „Es klappt schon irgendwie und wenn nicht, dann klappt‘s halt anders“. Oft erwische ich mich auch bei dem Gedanken: „Du hast Argentinien geschafft, also schaffst du das jetzt ja wohl auch!“
Die Zeit in Argentinien hat außerdem meine Sicht auf das Leben hier geändert. Früher konnte ich nicht beantworten, was es für mich bedeutet, Deutsche zu sein. Heute weiß ich es zu schätzen, hier geboren zu sein und mich manchmal „typisch deutsch“ zu verhalten. Durch meinen Aufenthalt in Argentinien hat das Wort „Heimat“ für mich erst eine Bedeutung bekommen.
Ein Auslandsjahr ist ein eigenes kleines Abenteuer
Allen, die das hier gerade lesen, weil sie sich für einen Aufenthalt im Ausland interessieren, kann ich nur sagen: „MACHT ES!!!!“ Besser als mit einem Schüleraustausch könnt ihr eure Zeit gar nicht nutzen.
Euer eigenes kleines Abenteuer, mit Erfahrungen, die euch keiner mehr nehmen wird. Durch ein Jahr im Ausland bekommt ihr einen anderen Blick auf die Welt. Ihr werdet jede Menge neuer Menschen kennenlernen, von denen euch viele auch noch später begleiten werden.
Ein Schüleraustausch wird euch später helfen, weitere Schritte eures Lebensweges zu meistern und eure Persönlichkeit formen. Bereuen werdet ihr eure Entscheidung, ins Ausland gegangen zu sein, auf keinen Fall.
Ilka verbrachte das Schuljahr 2013/2014 mit Open Door International e.V. in Argentinien.
Informationen zum Schüleraustausch in Argentinien