Schüleraustausch: Wiedersehen nach 10 Jahren mit meiner Gastfamilie
Hellen | |
2011/12 |
Dieses Gefühl Teil der Familie zu sein ist ein ganz besonderes, das man nur durch einen Schüleraustausch kennenlernt.
Vor ziemlich genau 10 Jahren, am 21. Juni 2012, ging mein einjähriger Schüleraustausch in Brasilien zu Ende und ich musste mich von meiner Gastfamilie, Freunden und meinem neuen Zuhause verabschieden. Ich habe 11 Monate in Tapejara gewohnt. Das ist eine Kleinstadt im südlichsten Bundesstaat (Rio Grande do Sul) Brasiliens. Es ist alles sehr ländlich geprägt und die Stadt wurde erst 1955 gegründet. Dass es so junge Städte gibt, war für mich damals kaum vorzustellen. Meine Gastfamilie bestand aus meiner Mama Márcia, Papa José, Schwester Pietra und Bruder Pedro. Meine Gastschwester war nur ein Jahr jünger als ich, so haben wir gerade am Anfang meines Schüleraustausches viel Zeit miteinander verbracht und uns auch ein Zimmer miteinander geteilt. Und obwohl es während des Jahres auch einmal zu Konflikten kam, waren meine Gastfamilie, Freunde und ich uns alle sicher, dass es kein Tschüss, sondern ein Auf Wiedersehen war und so hielten wir mal mehr mal weniger Kontakt.
Es fanden verschiedene gegenseitige Besuche statt: Ich habe meine Gastfamilie nach meinem Abitur 2014 für 3 Monate nochmal besucht. In der Zeit mit ich auch viel im Land verreist. 2016 haben mich meine Gasteltern mit Gastschwester in Deutschland besucht. Wir haben uns nur ein Wochenende gesehen, aber es war trotzdem sehr besonders. Es war das erste Mal als meine Gastfamilie meine deutschen Eltern kennen gelernt haben und ich habe meiner brasilianischen Familie meine Heimatstadt Bamberg gezeigt.
2020, kurz bevor die Corona-Pandemie ausbrach, bin ich zusammen mit meinem Mann nach Brasilien in den Urlaub geflogen. Hier habe ich auch meine Gastfamilie besucht. Und letzte Woche, im August 2022 haben wir uns in Berlin getroffen, wo ich jetzt mit meinem Mann und meiner Tochter lebe. Sie waren von Freitag bis Montag hier und wir haben viel Sightseeing gemacht, aber auch viel erzählt und sie haben ihre „Enkelgasttochter“ kennengelernt. Ich freue mich schon auf den nächsten Besuch!
Es lagen immer ein paar Jahre zwischen den Besuchen und es vergehen oft auch Monate, in denen man sich nicht schreibt oder keinen Kontakt hält, aber die Stimmung ist immer ganz schnell wieder so wie während des Austauschjahres. Dieses Gefühl Teil der Familie zu sein ist ein ganz besonderes, das man nur durch einen Schüleraustausch kennenlernt.
Tipps zum Umgang mit deiner Gastfamilie findest du im Blogbeitrag 10 Tipps zum Umgang mit deiner Gastfamilie
Hellens Erfahrungsbericht über ihr Auslandsjahr in Brasilien findet ihr hier.