Weihnachten im Schüleraustausch in Irland
Ellas Schüleraustausch mit Travelworks
Ella | |
2020-2021 |
Am Heiligabend sind wir mit der ganzen Familie zu einer Krippe auf einen Berg gefahren. Dann haben wir alle Stroh aus der Krippe geklaut und in unser Portmonee gesteckt, weil das eine Tradition in der Familie ist und bedeutet, dass man genug Geld im nächsten Jahr hat. Es hat bis jetzt noch nicht so geklappt, aber ich verliere nicht die Hoffnung!
Im Dezember ist richtig viel passiert. Wir waren an so vielen verschiedenen Orten und haben Irland ein bisschen mehr kennengelernt. Mein Lieblingsort war der National Park in Killarney. Wir sind durch die Stadt gelaufen. Dann sind wir mit dem Auto durch den Park gefahren, aber es hat leider geregnet, weswegen wir immer nur zwischendurch ausgestiegen sind, aber die Natur ist einfach so krass schön und der Regen hat auch voll gepasst.
In Irland gibt es vor Weihnachten jedes Jahr Christmas Tests, deswegen hatten alle ein bisschen Schulstress. Man hat innerhalb einer Woche in jedem Fach einen Test (also manchmal 3 Tests an einem Tag). Jeder Test ist zwei Stunden lang und man muss alles können, was man seit dem Beginn des Jahres im Unterricht gemacht hat. Manchmal ist es einfach unmöglich. Zum Beispiel in Geschichte mussten wir sieben Essays auswendig lernen und dann zwei Stunden zwei aufschreiben. Aber in manchen Fächern ist es auch einfach. Und ich habe auch nicht so richtig gelernt. Generell in der Schule hier lerne ich halt genug, aber ich stresse mich auch nicht, und manchmal lerne ich auch gar nicht, und es geht trotzdem. Generell sind die Austauschschüler alle irgendwie viel besser in der Schule als die Iren. Vor allem die Italiener:)) Ich profitiere aber auch davon, weil Ila und die anderen Italiener mir immer alles erklären, was ich nicht verstehe.
Die Weihnachtszeit war richtig schön, obwohl es natürlich Einschränkungen wegen Corona gab. Ich war mit Freunden öfters in Limerick City, was noch erlaubt war, weil es im County ist. Die ganzen kleinen Städte hier waren alle mega schön geschmückt.
Ich habe richtig viel auch über italienische Weihnachtstraditionen gelernt und zum ersten Mal „Pandoro“ (eine Art Kuchen) in meinem Leben gegessen. Vielleicht ist Pandoro auch voll famous in Deutschland und ich bin einfach bisschen ungebildet. Ja wahrscheinlich, weil man konnte das hier in jedem Supermarkt kaufen:)) Anyway, es schmeckt sehr gut. Außerdem haben wir ein paar Mal Plätzchen gebacken mit Madison, der Enkelin von meiner Host Granny. Sie ist sehr, sehr, sehr aufgedreht und liebt uns, also meine Gastschwester und mich. Wir haben sie mal einen Tag in den Ferien gebabysitted und es war eine interessante Erfahrung. Ich kriege auf keinen Fall Kinder!… nein, Spaß es war lustig, aber wir waren am Ende echt fertig.
Die Beziehung mit meiner Gastschwester hat sich sehr verändert. Wir sind jetzt wie Schwestern und haben leider dadurch auch angefangen, uns manchmal zu streiten, haha. Aber generell verstehen wir uns gut und wir brauchen uns auch echt, um manchmal mit den Eigenheiten von unserer Host Granny umzugehen. (Sie hat sehr viele Eigenheiten)
Weihnachten in Irland war richtig schön und mich hat sehr überrascht, dass ich gar kein Heimweh hatte, weil ich immer dachte, dass man an Weihnachten wahrscheinlich richtig doll Heimweh bekommt. Der Sohn von unserer Gastgranny ist aus Dublin gekommen und hat über die Weihnachtszeit bei uns im Haus gewohnt. Meine Gastschwester und ich haben ein bisschen einen Crush auf ihn, aber er hat leider eine Verlobte haha:). Alle in der Familie lieben ihn auf jeden Fall sehr und er hat uns zu einem alten Castle gefahren, was ganz gut war, weil wir ja wirklich mal ein Castle sehen mussten in Irland. Ich weiß gar nicht, wie wir es geschafft haben 4 Monate keins zu besichtigen…Er hat uns richtig viele Geschichten über seine Reisen erzählt und er hat auch 5 Jahre in Australien gelebt, wie übrigens richtig viele Menschen in Irland.
Am Heiligabend sind wir mit der ganzen Familie zu einer Krippe auf einen Berg gefahren. Dann haben wir alle Stroh aus der Krippe geklaut und in unser Portmonee gesteckt, weil das eine Tradition in der Familie ist und bedeutet, dass man genug Geld im nächsten Jahr hat. Es hat bis jetzt noch nicht so geklappt, aber ich verliere nicht die Hoffnung!
Danach sind wir nach Hause gefahren und haben Abendbrot gegessen. So Mozzarella Sticks und so, aber es gibt generell in Irland nicht so ein traditionelles Essen für Heiligabend. Dafür ist es hier common, dass man innerhalb einer Familie denselben Pyjama trägt über die Weihnachtstage (auch am Tag). Ich habe das Gefühl Pyjamas sind hier ein größeres Thema als in Deutschland… Ich habe auch zwei zu Weihnachten bekommen. Dann haben Madison, die Enkelin von meiner Gastgranny und ich allen unseren selbstgeschriebenen Weihnachtssong vorgespielt. Alle waren natürlich sehr, sehr beeindruckt. Aber das haben wir auch erwartet :).
Ila (meine Gastschwester) und ich haben beide mehrere Pakete von unseren Familien bekommen und haben uns sehr verwöhnt gefühlt. Ich wollte eigentlich nach der irischen Tradition nur ein Geschenk aufmachen und dann am nächsten Morgen den Rest. Aber wir waren so drin und dann konnte ich mich nicht mehr stoppen. Wir haben sooooooo viele Süßigkeiten bekommen und ich hatte mehrere Stollen und zehn Packungen Lebkuchen oder so:)) Die Mutter von Ila hat uns aus Italien ein großes Nutella Packet geschickt. Und es existieren einfach Nutella Kekse in anderen Ländern….
Am nächsten Tag sind wir zu der Familie von der Tochter meiner Gastgranny gegangen und haben ein großes Weihnachtsessen gehabt. Es gab Truthahn, was Tradition in Irland ist (glaube ich und verschiedene andere Sachen) und sogar Rotkohl, was mich sehr glücklich gemacht hat.
Wir haben die ganze Zeit mit den Kindern gespielt, und die ganze Familie hatte den gleichen Pyjama an. Am Ende haben Patricia (die Tochter) und ich beschlossen, dass wir am nächsten Tag alle Eisbaden gehen. Die anderen waren erstmal nicht so von der Idee überzeugt, aber wir konnten sie dann überreden und sind in Ballybunion baden gegangen, obwohl es ein Gewittertag war. Es war so kalt, dass wir die Kälte nicht mal spüren konnten und ich hatte echt Angst, dass ich meine Füße einfach nie wieder spüren werde. Es war mega cool und richtig viele andere Menschen waren auch Eisbaden. Wir haben uns gegenseitig supported.
Alles in allem war Weihnachten echt mega schön, und Ila und ich haben uns so gefühlt, als wären wir normale Mitglieder der Familie.
Nach Weihnachten gab es sofort den nächsten Lockdown, weshalb wir an Silvester nicht so richtig was mit unseren Freunden machen konnten. An Silvester hatte ich ein bisschen Heimweh. Aber generell ist Silvester nicht so ein großes Fest in Irland und Feuerwerk ist auch allgemein illegal. Wir haben uns die ganze Zeit so komisch gefühlt, aber haben dann beschlossen, eine Danceparty in der Küche zu machen und wir konnten sogar unsere Gastgranny überreden kurz mitzutanzen. Sie ist wirklich nicht einfach zu überreden und ich bin immer noch stolz darauf, dass wir das geschafft haben.
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