Ferien im Schüleraustausch
Hellen
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, Vorbereitung, Tipps |
In den meisten Bundesländern sind bereits Sommerferien. Du machst dir bestimmt Gedanken, wie häufig du im Schüleraustausch frei haben wirst und was du mit deiner freien Zeit anfangen kannst. Hierzu haben wir ehemalige Austauschschüler*innen gefragt, die von ihren Erfahrungen und Ferien im Schüleraustausch in den USA, Brasilien, Irland, Costa Rica und Japan berichten.
Leandro hat ein Schuljahr mit dem PPP-Stipendium in den USA verbracht:
„Während meines Schüleraustauschs hatte ich ähnliche Ferien wie in Deutschland. Herbstferien, die Weihnachtsferien und Springbreak im Frühling. Da das Schuljahr in den USA in der Regel bereits im Mai endet, hatte ich auch vor meiner Rückreise noch ein paar zusätzliche freie Tage zur Verfügung. An freien Tagen habe ich mich hauptsächlich mit Freunden getroffen und gemeinsam mit meiner Gastfamilie verschiedene Orte erkundet und Familienangehörige besucht. Aber auch in Schulfreien Wochen, stand für mich regelmäßiges Training auf dem Programm, da ich im Schulsport sehr aktiv war. Langweilig wurde es mir nie! Besonders in den Weihnachtsferien konnte ich viele traditionelle Rituale und viel Familienzeit genießen. Ein absolutes Highlight war der Besuch eines NFL-Spiels – einfach wow! In meinen Ferien war immer viel los - ich wollte mich ja auch nicht zu sehr ausruhen, schließlich war ich nur einmal Austauschschüler an diesem besonderen Ort. Eine weitere ganz besondere und nicht selbstverständliche Erfahrung war es auch, während des Springbreaks eine befreundete Familie die ich aus Deutschland kannte in Florida zu besuchen. Dadurch konnte ich im Vergleich zu Indiana etwas ganz anderes sehen und das Wetter war einfach fantastisch.“
Antonia war ein Schuljahr in Costa Rica:
„Ich hatte während meines Austauschs mehrere schulfreie Zeiten. Das waren nicht immer Ferien, sondern manchmal haben wir mit der Schule oder mit der Austauschorganisation Ausflüge gemacht und ich habe im September eine Woche Praktikum gemacht. Im Oktober habe ich eine Reise ans Meer für 4 Tage gemacht und nochmal Exkursion mit dem Oberstufenkurs "Tourismus" für 2 Tage. Im November hat dann meine Austauschorganisation für uns Austauschschüler eine 3-tägige Reise organisiert. Von Mitte Dezember bis Mitte Januar sind die großen Ferien, hier war ich mit meiner Gastfamilie in einem Nationalpark und wir waren für eine Woche am Meer. Insgesamt habe ich sehr viel Zeit mit Freunden und Familie in der Natur verbracht, in Costa Rica gibt es viele Wasserfälle, Seen und Bäche zu denen wir gegangen sind, um zu baden und Pick Nick zu machen. Zu Ostern gab es nochmal Ferien. Da Semana Santa (Ostern auf Spanisch ) ein wichtiges Fest ist, habe ich die Feiertage hauptsächlich mit der Familie verbracht. Im Mai war ich für eine Woche mit anderen Austauschschülern am Meer.“
Hellen war zum Schüleraustausch ein Jahr in Brasilien:
„In Brasilien gibt es zwei Ferien im Jahr. Die großen Sommerferien, die fast 3 Monate lang sind von Dezember bis Februar und noch mal zwei Wochen im Juli. Da mein Schüleraustausch Mitte Juni endete, habe ich die Juli-Ferien nicht mehr gehabt. In den Sommerferien habe ich eine Reise mit anderen Austauschschülern durch ganz Brasilien gemacht. Und über Silvester bin ich mit meinen Gasteltern verreist. Außerdem waren wir nochmal an einem Strand ganz im Süden von Brasilien, da waren wir auch einen Tag in Uruguay. Meine Gastfamilie hat viel mit mir unternommen, wir haben auch viele Wochenende genutzt, um Ausflüge zu machen. Ich habe aber von anderen Austauschschülern gehört, dass das nicht unbedingt Gang und Gäbe ist.“
Katharina war für ein Schuljahr in Japan:
„Während meines Auslandsjahres in Yokohama in Japan hatte ich nur wenige Wochen Ferien, genauer gesagt nur an Neujahr, Schuljahresende im Frühling und im Sommer. Im Mai allerdings gibt es eine Woche voller aufeinanderfolgender Feiertage, die sogenannte „Golden Week“, die die meisten Japaner*innen zum Reisen nutzen. Zu dieser Zeit bin ich für ein paar Tage mit meiner Gastfamilie an einen See am Fuße des Bergs Fuji gefahren, um dort in einem traditionell japanischen Ryokan (Gasthaus) zu übernachten und in dessen heißen Quellen zu baden. An freien Tagen werden außerdem gerne Ausflüge zu Freizeitparks wie das Tokyo Disneyland gemacht, welches ich mir natürlich nicht entgehen lassen konnte und gegen Ende meines Auslandsjahres mit ein paar Mitschülerinnen besucht habe.“
Johanna hat ihr Austauschjahr in Irland verbracht:
„In Irland hatten wir etwa eine Woche Weihnachtsferien und lange – mehrere Monate – Sommerferien. Wirklich etwas Besonderes haben wir nicht gemacht, außer natürlich, die Feiertage mit der Familie zu verbringen! Urlaub wird meiner Einschätzung nach eher in den Sommerferien gemacht, in denen man als Austauschschüler aber nicht mehr da ist. Wichtig sind in Irland außerdem die sogenannten „Bank Holidays“, an denen schulfrei ist. Das kann man sich vorstellen, wie die Feiertage in Deutschland, aber ohne wirklichen Anlass - zumindest konnte ich selten einen entdecken. Dadurch gibt es zum Beispiel verlängerte Wochenenden, die dann auch für Kurzurlaube genutzt werden. Ach ja, Schneeferien gab es auch einmal - die waren aber nicht geplant, sondern nur, weil Schnee in Irland etwas total Besonderes ist. Wir hatten also wegen nicht mal 10 cm Schnee fast eine Woche schulfrei. Was wir in der Woche gemacht haben, ist wohl klar:)“
Wenn deine Sorge war, dass dir langweilig werden könnte, dann konnte dir die bestimmt durch die Erfahrungsberichte genommen werden. Hier haben wir dir noch ein paar Ideen für deine Ferien im Schüleraustausch zusammengeschrieben:
- Verabrede dich mit Freunden
- Koche etwas aus deiner Heimat für deine Gastfamilie
- In den Weihnachtsferien mit deinen Gastgeschwistern und/oder Freunden Plätzchen backen
- Erkunde deine Umgebung
- Nutze traditionelle Feste, um die Kultur deines Gastlandes besser kennen zu lernen
- Plane Ausflüge mit Freunden, Gastfamilie oder anderen Austauschschülern
- Nimm an Reisen deiner Austauschorganisation teil
Wir wünschen dir schöne Ferien und eine gute Zeit im Schüleraustausch!