Schüleraustausch in England – britische Dialekte, die du kennen solltest
Anne
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Ein Schüleraustausch ist eine der besten Möglichkeiten eine Sprache zu lernen oder zu verbessern. Vor allem Englisch ist dabei sehr beliebt. Das verwundert nicht, denn fließendes Englisch ist wichtig für die berufliche Zukunft und ein echter Pluspunkt im Lebenslauf.
Viele junge Menschen zieht es darum jedes Jahr zum Schüleraustausch nach Großbritannien. Doch wer sich einmal länger im Königreich aufgehalten hat, wird feststellen, dass Englisch dort nicht immer gleich Englisch ist. Der berühmte britische Akzent, den man aus den vielen Serien und Filmen kennt, wird auch als Queens English, Oxford English, BBC English oder RP (Recieved Pronunciation) bezeichnet. Er wird aber tatsächlich nur von 3-5 Prozent der Bevölkerung gesprochen und ist auch eher ein Klassenmerkmal, da er bevorzugt von der Oberschicht verwendet wird. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von regionalen Dialekten, die du sicher in deinem Schüleraustausch und bei deiner Gastfamilie kennenlernen wirst. Mit diesem Blogbeitrag möchten wir dir einige davon vorstellen.
Scottish
Der schottische Dialekt ist durch die gälische Sprache beeinflusst und seine Aussprache weicht recht deutlich vom klassischen Schulenglisch ab. Eventuell wirst du sogar am Anfang Probleme haben, die Einheimischen zu verstehen. Es gibt auch starke regionale Unterschiede. So spricht man in Glasgow das sogenannte Glasgow Patter, für das du sicher eine etwas längere Eingewöhnungszeit brauchen wirst. Gerüchte besagen, dass selbst im englischen Fernsehen für echten Glasgower Akzent Untertitel eingeblendet werden.
Allen schottischen Dialekten gemeinsam sind das rollende R und die langgezogenen Vokale. Ganz typisch ist das „Aye“, das in jedem Satz mindestens zweimal vorkommt und mit dem man allgemeine Zustimmung signalisiert. Baue es ruhig in deinen täglichen Wortschatz ein, dann klingst du auch bald wie ein Einheimischer. Darüber hinaus gibt es viele weitere eigene Wörter und Redewendungen, wie „wee“ für „klein“ oder die Verwendung des Frageworts „how“, um zu fragen „Warum“ anstelle von „wie“.
Scouse
In Liverpool und Manchester wird Scouse geredet. Die Nähe zu Irland zeigt sich hier auch im Einfluss auf die Sprache. Der Name rührt von einem lokalen Eintopf (einer Art Labskaus) her, der eher der ärmeren Bevölkerung vorbehalten war, die darum auch die „Scousers“ genannt wurden. Die Beatles aus Liverpool sind wohl die berühmtesten Scouser.
Scouse unterscheidet sich in erster Linie durch seine Aussprache. Das K wird eher wie eine Mischung aus ch und R ausgesprochen, das A und Y besonders betont. Insgesamt klingt Scouse nasal. Jeder Dialekt hat eine eigene Satzmelodie. Im Scouse steigt die Tonhöhe zum Ende des Satzes an.
Yorkshire
Auch Yorkshire, eine der größten Grafschaften im Norden Englands, hat einen eigenen Dialekt. Der auffälligste Unterschied ist, dass der Buchstabe U eher als Ooo gesprochen wird. Im Yorkshire Dialekt hört man bereits die Nähe zu Schottland, es gibt aber auch Einflüsse der Wikinger und Skandinaviens.
Walisisches Englisch
Auch wenn in Wales eigentlich eine eigene Sprache gesprochen wird, sprechen die Einheimischen natürlich auch Englisch allerdings mit walisischem Akzent, der stark von ihrer eigenen Sprache geprägt ist. Im walisischen Englisch, das zum Beispiel in der Gegend um Bristol gesprochen wird, werden die Vokale gedehnt. Im Allgemeinen gilt das walisische Englisch aber als relativ klar gesprochen und eher leicht zu verstehen.
Etwas schwierig für dich im Schüleraustausch könnte sein, dass auch im Englischen viele aus der walisischen Sprache entlehnten Wörter benutzt werden.
RP (Recieved Pronounciation)
Bei RP handelt es sich um den berühmten britischen Akzent, der eher der Oberschicht vorbehalten ist. In einigen Regionen im Süden von England, wie beispielsweise Oxford oder die Grafschaften Berkshire, Buckinghamshire, Hertfordshire, Kent, Surrey und Sussex wird aber auch das Queens Englisch gesprochen. Man erkennt es an einer starken Betonung der Vokale und an der sehr deutlichen Aussprache.
RP ist leichter zu verstehen und wenn du deinen Schüleraustausch im Süden von England machst, liegt die Wahrscheinlichkeit recht hoch, das du mit einem echten britischem Akzent nach Hause kommst.
Cockney
Der Londonder Dialekt der Arbeiterklasse ist fast so berühmt wie das Oxford Englisch. Er kommt aus den ärmeren Teilen Ost-Londons. Heutzutage trifft man allerdings kaum noch jemanden, der echtes Cockney spricht, was wohl auch an den Wohnungspreisen in London liegen mag. Kennzeichnend für Cockney ist, dass das th als f ausgesprochen wird und die Vokale a und e in die Länge gezogen werden. Besonders schräg: Im Cockney werden einige Wörter aus der Umgangssprache durch sich reimende Begriffe ersetzt. So sagt man „I haven‘t seen you in donkeys“ wenn man sich lange nicht gesehen hat, weil „donkey ears“ sich auf „years“ reimt.
Im Schüleraustausch wie ein Engländer sprechen
Die Engländer sind sich der regionalen Unterschiede sehr bewusst. Es wird immer ganz genau hingehört, wie jemand spricht und daraus geschlossen, wo er herkommt und auch welcher Schicht er zuzuordnen ist.
Wenn du dich auf deinen Schüleraustausch in England vorbereiten möchtest, solltest du unbedingt anfangen, englische Filme und Serien im Original zu schauen. Das hilft, um ein Gefühl für die regionalen Unterschiede in der Aussprache zu bekommen und die Dialekte besser verstehen zu können. Hier eine kurze Liste von Filmempfehlungen
- Merida (Schottisch)
- Trainspotting (Schottisch)
- Downton Abby (Oxford English und Yorkshire)
- The Full Monty (Yorkshire)
- Snatch (Cockney)
- The Crown (RP)
- Peaky Blinders (Birmingham)
Wenn du eine Zeit in England gelebt hat und die Einheimischen nicht gleich beim ersten Satz erkennen, dass du aus Deutschland kommst, bist du deinem Ziel richtiges Englisch im Schüleraustausch zu lernen, ein gutes Stück näher gekommen.
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