Schüleraustausch selbst organisieren, geht das?
Hellen
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Vorbereitung, Austauschorganisationen |
Hier auf austauschjahr.de findest du verschiedene Programmangebote, von Austauschorganisationen, die dir die meiste Arbeit bei der Organisation deines Schüleraustausches abnehmen. Es ist aber auch möglich, auf eigene Faust (also ohne eine Organisation) einen Austausch zu planen. In diesem Blogbeitrag erfährst du, was bei der Selbst-Organisation eines Schüleraustauschs beachtet werden muss. Vorab sei gesagt: Gute Planung ist alles! Du solltest mindestens ein Jahr vor Abreise mit deiner Planung und der Organisation, dem Einholen von Unterlagen etc. beginnen.
Einen Schüleraustausch selbst organisieren: Daran musst du denken
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Visum: Für das europäische Ausland fällt dieser Punkt natürlich weg, somit ist der bürokratische Aufwand deutlich geringer. Wenn du deinen Schüleraustausch aber in den USA, Kanada, Lateinamerika oder einem anderen Land außerhalb der EU verbringen möchtest, musst du die jeweiligen Einreise- und Visumsbedingungen beachten. Welche das genau sind, kannst Du unter anderem bei der entsprechenden Botschaft erfahren. Erkundige dich möglichst frühzeitig, da die Beschaffung der erforderlichen Dokumente meist etwas Zeit in Anspruch nimmt.
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Schule im Austauschland: Ein wichtiger Aspekt im Schüleraustausch, ist der Schulbesuch. Hier ist es wichtig, dass du dich früh um einen Schulplatz kümmerst. Je nach Land und Schulsystem können erhebliche Schulgebühren anfallen. Der gesicherte Schulplatz ist häufig auch eine Voraussetzung für die Erteilung des Visums oder für die Schulbefreiung in Deutschland.
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Schulbefreiung in Deutschland: Für die Zeit deines Schüleraustauschs musst du dich von der Schulpflicht in Deutschland befreien lassen. Hier sprichst du am besten so frühzeitig wie möglich mit der Schulleitung. Bei diesem Gespräch kannst du auch die Möglichkeiten der Anrechnung deines Schulbesuchs im Ausland auf deine deutsche Schullaufbahn erfragen. Die Qualifikationsphase vor dem Abitur darf häufig nicht unterbrochen werden. Auslandsaufenthalte die davor stattfinden, können aber je nach Bundesland und Schulsystem angerechnet werden. Wie es sich genau mit der Anerkennung von Auslandsschuljahren in deinem Bundesland verhält, kannst du hier erfahren.
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Gastfamilie oder Internat: Bei den meisten Schüleraustauschprogrammen findet die Unterbringung in Gastfamilien statt. Es gibt aber auch die Möglichkeit, in einem Internat zu wohnen. Zunächst musst du dir überlegen, welche Variante für dich in Frage kommt. Vielleicht hast du ja auch eine befreundete Familie oder Verwandte, die dich für die Zeit im Ausland aufzunehmen würden? Wenn du in einem Internat wohnen möchtest, dann fällt das mit dem Punkt „Schule im Ausland“ zusammen. Hier müsstest du mit Internaten deines Gastlandes in Kontakt treten und die Möglichkeiten erfragen. Es fallen in jedem Fall Schul- und Internatsgebühren an.
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Krankenversicherung: Frage bei deiner Krankenkasse nach, ob sie auch Kosten für Behandlungen im Ausland übernimmt. Wenn nicht, dann gibt es verschiedene Angebote für eine Auslandsversicherung. Du solltest auch darüber nachdenken, für das Ausland eine Haftpflichtversicherung abzuschließen. Wichtig ist aber vor allem die Krankenversicherung. Für manche Länder ist das auch ausschlaggebend für die Erteilung des Visums.
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Impfungen: Für manche Länder ist es wichtig, bei der Einreise bestimmte Impfungen vorzuweisen. Informiere dich hier frühzeitig. Eventuell musst du die Impfungen bereits für die Erteilung des Visums nachweisen können. Plane also genügend Zeit ein.
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Anreise: Das mag vielleicht auf der Hand liegen, wird aber genau deshalb oft als letztes erledigt. Du solltest dich nicht zu kurzfristig um deine Anreise zum Wohnort im Schüleraustausch kümmern. Fliegst du oder fährst du Zug? Musst du eventuell umsteigen und im Austauschland nochmal weiterreisen? In jedem Fall sind die Preise meist günstiger, je weiter man im Voraus bucht. Habe deine Zieladresse während der Reise immer bei dir. Auch ist es wichtig, die Kontaktdaten mit Telefonnummer deiner Gastfamilie immer griffbereit zu haben, für den Fall, dass während deiner Reise doch nicht alles nach Plan läuft.
Die Unterschiede zu der Planung mit einer Austauschorganisation
Auch wenn es möglich ist, einen Schüleraustausch selber zu organisieren, so hat das Auslandsjahr mit einer Austauschorganisation doch einige Vorteile. Auf diese wollen wir hier eingehen:
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Vor- und Nachbereitungsseminare: Eine Austauschorganisation bereitet dich auf deinen Schüleraustausch vor und auch nach. Durch geschulte Seminarleiter setzt du dich mit verschiedenen Themen rund um den Schüleraustausch, das Leben in einer anderen Kultur und Familie auseinander. Auch die anschließende Reflexion in der Nachbereitung ist für ein gutes Ankommen in Deutschland nach dem Austausch wichtig. Außerdem triffst du dich mit anderen Jugendlichen, die in derselben Situation sind.
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Unterstützung im Austauschjahr: Eventuell kennst du aus den Vorbereitungsseminaren schon andere Jugendliche, die wenn nicht im gleichen Ort, so doch im selben Land sind wie du. So kennst du gleich jemanden, der in der gleichen Situation ist. Ihr könnt gegenseitig Kontakt halten und euch unterstützen. Das erleichtert das Ankommen im Schüleraustausch sehr.
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Alumni-Austausch: Du kannst dich mit ehemaligen Austauschschülerinnen und Austauschschülern austauschen und alle deine Fragen loswerden. Oft lernst du auch jemanden kennen, der im selben Land war, in dem auch du deinen Austausch verbringen willst. Zudem besteht auch die Möglichkeit, sich nach dem Auslandsjahr bei deiner Austauschorganisation ehrenamtlich zu engagieren. So bleibst du in der Austauschcommunity, begleitest neue Austauschschülerinnen und Austauschschüler auf dem Weg in ihr Abenteuer und gibst deine Erfahrungen weiter.
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Betreuung: Du bist nicht allein! Im Schüleraustausch mit einer Austauschorganisation wirst du von Anfang bis Ende betreut. Sowohl in der Vorbereitungsphase, als auch im Ausland und nachher in der Wiedereingewöhnung in Deutschland hast du stets einen Ansprechpartner oder eine Ansprechpartnerin. Viele Organisationen bieten auch ein Notfalltelefon an, an das du oder deine Eltern sich 24 Stunden richten könnt. Gerade vor Ort einen Betreuer oder eine Betreuerin zu haben, ist sehr hilfreich. So wirst du zum Beispiel bei möglichen Problemen oder einem Gastfamilienwechsel stets unterstützt.
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Krankenversicherung: Je nach Austauschorganisation und Programm ist eine Krankenversicherung für deinen Schüleraustausch schon mit im Programm inbegriffen und du musst dich hier um nichts kümmern.
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An- und Abreise: Die wird in der Regel von deiner Austauschorganisation organisiert. Du wirst gemeinsam mit anderen Jugendlichen, die im selben Land ihren Schüleraustausch verbringen und die du möglicherweise vorher schon kennen gelernt hast ins Ausland reisen. Es wird auch jemand deiner Austauschorganisation am Flughafen sein und dich unterstützen. Manchmal wirst du sogar während der Reise begleitet.
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Gastfamilie: Deine Austauschorganisation wird sich darum kümmern, für dich eine möglichst passende Gastfamilie zu finden. So kannst du dir meist zwar nicht aussuchen, in welcher Region du leben wirst, musst dich aber nicht darum kümmern eine geeignete Gastfamilie zu finden. Außerdem hat die Erfahrung gezeigt, dass ein Schüleraustausch in einer vorher unbekannten Gastfamilie meist harmonischer verläuft, als wenn man sich schon vorher kennt.
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Schule: Auch der Schulplatz wird von deiner Austauschorganisation organisiert. Sie unterstützt dich auch bei der Schulbefreiung und der Beschaffung nötiger weiterer Unterlagen.
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Visumsvorteile: Ein Schüleraustausch mit einer Austauschorganisation hat auch bei der Beantragung des Visums Vorteile. Das liegt daran, dass viele Austauschorganisationen den Botschaften bekannt sind. Außerdem steht dir die Austauschorganisation bei allen Schritten stets zur Seite und du bist nicht auf dich allein gestellt.
Was ist kostengünstiger?
Pauschal kann man diese Frage leider nicht beantworten. Es kommt ganz auf das Austauschprogramm und die Inklusivleistungen an. Aber auch beim selbstorganisierten Schüleraustausch fallen Kosten für Schulgebühren, Internat, Gastfamilie, Versicherung und Anreise an. Möglicherweise hast du aber auch die Chance auf ein Stipendium oder Anspruch auf Auslands-BaFög, die mit der Teilnahme an einem Schüleraustausch einer Austauschorganisation erheblich steigt. Denn viele Austauschorganisationen vergeben selber Stipendien, die die zunächst hohen Kosten deutlich verringert. Und auch andere Stipendiengeber, wie Stiftungen, der Staat oder Firmen sind eher bereit ein Stipendium zu vergeben, wenn der Austausch von einer Organisation begleitet wird. Wäge also gut ab, was dir bei einem Schüleraustausch wichtig ist.
Mehr Informationen zu Kosten eines Schüleraustauschs findest du hier und welche Möglichkeiten es gibt Stipendien und finanzielle Hilfe zu bekommen, kannst du hier nachlesen.
Auf austauschjahr.de findest du eine weitere Checkliste. Hier wird der zeitliche Ablauf eines Schüleraustauschs mit Austauschorganisation erklärt und an was du noch so denken musst. Willst du zum Beispiel eine Abschiedsfeier machen? Hast du schon alle Mitgliedsverträge gekündigt und Gastgeschenke besorgt etc.
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