Schüleraustausch in den USA – Von Homecoming bis Prom - so funktioniert die High School
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Schüleraustausch in den USA – Von Homecoming bis Prom - Wie funktioniert die High School?

Kaum eine Schule ist weltweit so präsent wie die amerikanische High School. Wir kennen sie aus unzähligen Serien und Filmen. Und diese sind wohl auch ein Grund, warum es so viele Jugendliche jedes Jahr zum Schüleraustausch in die USA zieht. Fast 38% aller Austauschschüler besuchen die USA. Aber wie funktioniert die High School genau? Wir haben uns das Phänomen einmal genauer angeschaut.

Erst einmal ist eine High School nichts weiter als eine weiterführende Schule. Bis zur 8 oder 9. Klasse  besuchen die Schülerinnen und Schüler in den USA die Junior High School. Im Anschluss gehen die Jugendlichen dann auf die Senior High. Diese Schule wirst du bei deinem Schüleraustausch sicherlich auch besuchen. Je nach Klassenstufe haben die Klassen besondere Namen: Freshmann (9. Klasse), Sophomore (10. Klasse), Junior (11. Klasse) oder Senior (12. Klasse).

Das Besondere am Schulsystem in den USA ist: Es gibt keine unterschiedlichen Schulformen wie Gymnasium und Realschule. Alle Jugendlichen besuchen die High School. Allerdings gibt es private und öffentliche High Schools, die sich hinsichtlich Ausstattung und Lehrplan unterscheiden.  

Schulalltag an der High School im Schüleraustausch

Amerikanische High Schools sind Ganztagsschulen. Ab 8 Uhr morgens bis mittags wirst du Unterricht haben und am Nachmittag kannst du dich bis 15 Uhr außerschulischen Aktivitäten widmen.

Du wirst wie alle amerikanischen Schülerinnen und Schüler einen Spind (Locker) bekommen, in dem du deine Schulbücher und Unterrichtsmaterialien aufbewahren kannst. Die meisten Schulen haben zwar keine Schuluniform, aber strenge Kleidervorschriften, die du auch einhalten solltest. Du kannst kostenlos mit dem Bus zur Schule fahren, obwohl es immer noch üblich ist, dass viele Jugendliche von ihren Eltern zur Schule gefahren werden. Mittagessen (meist Fast Food) kannst du in der Kantine oder einem Kiosk zu dir nehmen. Die Schulen achten sehr auf Sicherheit. Die Flure sind oft kameraüberwacht und die Eingänge des Schulgebäudes werden nach Unterrichtsbeginn verschlossen. Um den Klassenraum während des Unterrichts zu verlassen, brauchst du eine schriftliche Genehmigung. Oft ist auch Sicherheitspersonal in der Schule anwesend.

Unterricht und Aktivitäten auf der High School

Eine feste Klasse wirst du auf der High School nicht haben. Stattdessen gibt es ein Kurssystem. Bei der Zusammenstellung deines Stundenplans musst du Pflichtfächer belegen wie beispielsweise Mathe, Englisch, Geschichte oder Sport. Diese werden in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen angeboten, so dass du dir exakt das Niveau aussuchen kannst, das du benötigst, wenn du dein Auslandsjahr in Deutschland anerkennen möchtest. Die Kurse sind nicht nach Jahrgängen getrennt. Es ist also durchaus möglich, dass du mit Jugendlichen von der 9. bis 12. Klasse gemeinsam in einem Kurs sitzt. Dazu kannst du weitere Wahlkurse auswählen. Diese unterscheiden sich von Schule zu Schule und können ganz unterschiedliche Themen wie Photographie, Web Design, Musikkomposition oder Surfen abdecken. Insgesamt wirst du sechs Kurse belegen. Wenn du dir unsicher bist, kannst du dich an der Schule von deinem Beratungslehrer (Guidance Counselor) beraten lassen.

Ein Großteil des schulischen Lebens findet nachmittags statt. Dann gibt es zahlreiche Clubs und Aktivitäten. Du wolltest schon immer mal bei einem Musical mitspielen, Football spielen oder einem Schwimmteam beitreten? Dann ist das High School-Jahr deine Chance. Die solltest du auch nutzen, denn in den Clubs wirst du Gleichgesinnte treffen und Freunde finden.

Kiana war mit den Kulturwerken Deutschland in den USA und beschreibt ihre Schulerfahrung wie folgt: „Ich habe jeden Tag die gleichen Fächer, in der ersten Stunde habe ich Filmtheorie, in der zweiten Stunde habe ich US History, in der dritten Stunde habe ich Yoga, dann habe ich Lunch, in der fünften Stunde habe ich Englisch und in der sechsten Stunde habe ich Psychologie. Meine Stunden gehen an allen Tagen circa 1 Stunde 30 Minuten und zwischen den Stunden habe ich jeweils 5 Minuten Zeit um den Klassenraum zu wechseln. Das ist ein weiterer Unterschied. Die Lehrer haben einen eigenen Raum, den sie gestalten können, wie sie wollen und die Schüler müssen den Klassenraum wechseln und nicht die Lehrer wie in Deutschland.“ Den gesamten Erfahrungsbericht könnt ihr hier lesen.

School Spirit auf der High School in Amerika

School Spirit ist ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das alle Schüler auf der High School verbindet. Man ist stolz auf seine Schule, man unterstützt die Football-Mannschaft, man trägt die Schulfarben, achtet den Dresscode und feiert gemeinsam Feste. Das stärkt den Teamgeist und das Zusammengehörigkeitsgefühl immens. Viele Austauschschüler nehmen dies als ganz besondere Erfahrung in ihrem Schüleraustausch wahr. Tanja beschreibt es in ihrem Erfahrungsbericht wie folgt: „School Spirit ist einfach ein Gefühl von Zuhause, Stolz und Teamgeist und ist ein wichtiger Kern eines Auslandjahres verbunden mit tieferen Wurzeln!“

Von Homecoming bis Prom - Feste auf der amerikanischen High School

Die Feste auf der High School sind legendär und für viele auch ein wichtiger Grund für einen Schüleraustausch in die USA. An den meisten Schulen gibt es Homecoming, das zu Beginn des Schuljahres gefeiert wird und Prom zum Abschluss. Dazu gibt es je nach Schule oft noch weitere Festivitäten. Homecoming wird zu Ehren ehemaliger Schülerinnen und Schüler als eine ganze Woche voller Aktivitäten wie Sportevents gefeiert. Gekrönt wird Homecoming durch einen Ball auf dem auch eine Ballkönigin oder König gewählt wird. Prom ist der Abschiedsball des Abschlussjahrganges. Meist dürfen allerdings nur die Elftklässler (Juniors) und die Abschlussjahrgänge (Seniors, 12. Klasse teilnehmen. Als Partner können jedoch auch Sophomores (10. Klasse) und Freshmen (9. Klasse) dabei sein.

Diese Bälle werden sicherlich ein Höhepunkt deines Schuljahres sein. Die Vorbereitungen beginnen meist schon lange davor, mit der Suche nach dem richtigen Outfit und Partner. Auch wenn es hier natürlich wieder große Unterschiede zwischen den einzelnen Schulen gibt, sind diese Feste doch oft wie in Film und Serien beschrieben -  Fotoshooting, Blumenarmband, Limousine und romantisches Fragen nach einem Date inklusive.

Carla, war mit AFS in den USA und berichtet folgendes von ihrem Prom „Als der Tag dann endlich gekommen ist, sind meine besten Freundinnen und ich zu einer Freundin gegangen und haben uns dann da alle fertig gemacht. Irgendwann kamen dann auch die Jungs und wir sind alle zusammen zu unserm Foto-Ort gefahren. Als wir ankamen, waren da bereits Freunde von uns, die am Bilder machen waren. Dann waren wir an der Reihe und wir haben echt schöne Fotos gemacht. Nach dem Bildermachen sind wir dann alle gemeinsam zu unserer Reservierung in einem schicken Restaurant gefahren und haben lecker gegessen. Dann war es auch soweit zum eigentlichen Tanz zu gehen. Alle Paare wurden einzeln aufgerufen und mussten über den roten Teppich‚ der umgeben war von Verwandten und Freunde aller Schüler. Diese Nacht habe ich von Anfang bis Ende einfach nur durch getanzt und ich hatte wirklich so unglaublich viel Spaß.“ Den ganzen Erfahrungsbericht könnt ihr hier lesen.

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