Mein Schüleraustausch in Kanada
Ein Auslandsjahr voller neuer Erfahrungen
Alba | |
2019-2020 |
Ich könnte so viel erzählen, da würden alle Seiten dieser Welt nicht reichen
Obwohl mein Auslandsjahr nun doch mehr als ein halbes Jahr zurückliegt, kann ich mich noch sehr genau erinnern. Ich könnte so viel erzählen, da würden alle Seiten dieser Welt nicht reichen, aber ich werde mich bemühen, meinen Aufenthalt kurz und knapp zusammen zu fassen. Ich weiß noch, wie aufgeregt ich an dem Abend war, an dem ich aus dem kleinen Flugzeug in Saint John gestiegen bin und auf die anderen drei Weltenbummler gewartet habe. Wir waren alle so nervös, aber das ist in dem Moment, als ich meine Gastfamilie gesehen habe, sofort verschwunden. Unsere erste Autofahrt verlief ganz lustig, da es zwei Uhr nachts und ich übermüdet war. Am nächsten Morgen bin ich überraschenderweise sehr früh aufgewacht und wusste nicht, was ich tun soll und hab mich zu den Katzen auf den Boden gesetzt, bis meine älteste Gastschwester aufgewacht ist und mit mir gefrühstückt hat. Ich hatte echt enorm Glück mit meiner Gastfamilie und habe mich gleich von Anfang an extrem wohl gefühlt. Ich hatte insgesamt zwei Gastgeschwister (15 Jahre & 18 Jahre), fünf Katzen und einen Hund.
Die erste Zeit war etwas stressig, da ich mich noch an alles gewöhnen musste, aber das hat auch nicht zu lange gedauert. Das Einzige, das ich dann Ende September noch nicht richtig hatte, waren Freunde. Aber das sollte sich auch mit der Zeit ändern… Ich spiele nun schon seit sechs Jahren Volleyball und so war der Schock, dass die Schulsaison nur im Frühling ist, groß. Jedoch hat der Vater einer jetzigen guten Freundin ein Sussex-Team (Sussex ist meine Stadt) als Klub-team angemeldet und ich hatte meinen Sport. Dort habe ich auch das erste Mal richtig Kontakt mit anderen Mädels gehabt und daraus sind dann einige gute Freundschaften entstanden. Jedoch war Volleyball nicht die einzige Sportart, welche mich begeistern hat: so z.B. habe ich es mit dem Schwimmteam als erste Austauschschülerin unserer Schule auf die Provincials (provinz-weiter Wettkampf) geschafft. Auch hat mich im Frühling neben Volleyball Leichtathletik angesprochen, wo ich bei den Regionals (bezirksweiter Wettkampf) auf andere ODI- Weltenbummler gestoßen bin.
Aber nun zurück zu den Anfangsmonaten meines Jahres. Es war ein bisschen zäh, aber das ständige aktive Zugehen auf Mitschüler hat mich zu meinen Freunden gebracht, worüber ich mehr als froh bin. An Halloween habe ich dann zum ersten Mal etwas nur mit Kanadiern gemacht und es war so ein schöner Abend. Wir waren nicht trick-or-treating, sondern haben nicht verderbliche Lebensmittel in Form von Konservendosen gesammelt und diese dann gespendet. Allgemein waren meine Freunde schon da sehr am Schulleben beteiligt und so bin auch ich aktiv geworden. Mein bester Freund war im zweiten Semester in meinem Chemie Kurs und wir haben fast durchgehend ABBA Lieder gehört, da wir beide in unserem Schulmusical MAMMA MIA! waren. So hat mir nicht nur der Sport, sondern auch andere Dinge, die ich in Deutschland niemals ausprobiert hätte, die besten Freunde geschenkt. Hierbei ist es besonders wichtig, offen für Neues zu sein und auch vor einer Herausforderung nicht zurück zu schrecken. Und obwohl auch andere Austauschschüler wundervolle Freunde sind, habe ich mich doch am besten mit den Kanadiern verstanden.
Weihnachten war eine wunderschöne Atmosphäre daheim. Wir hatten das Haus geschmückt und es lief sehr viel Weihnachtsmusik. Auch fand die eine oder andere Weihnachtsfeier statt, bei der mit viel Lebkuchenhäusern, Geschenken und Spielen gefeiert wurde. Mit fast genauso einer Vorfreude sind wir Austauschschüler in die Frühlingsferien gegangen, da einige von uns auf einen Trip für internationale Schülerinnen und Schüler nach Québec gefahren sind, um Sehenswürdigkeiten wie die Altstadt von Québec City, das Château Frontenac und weiteres anzuschauen. Außerdem waren wir auf einer Ahornsirup Farm, wo wir auch Hundeschlitten fahren durften!
Nun ging es langsam auf das Ende des Schuljahres zu und somit auch auf den besten Teil meines Austausches. Zuerst hatte Volleyball endlich angefangen, wo sich die Freundschaft zu zwei Familien nochmal extrems verstärkt hat, dann standen Schultanzparties (ohne Alkohol), unsere Musical Aufführungen, Meisterschaften und ganz wichtig: Prom auf dem Programm. Auch hatte die letzte Schulwoche nochmals eine besondere Bedeutung für mich, da Sportler, Schüler, Sänger, usw. geehrt wurden und auch ich den einen oder anderen Award entgegen nehmen durfte… Nun ja, da stand ich nun am Ende meines Austausches und hatte ein einzigartiges Jahr erlebt. Nur zu schade, dass auch das ein Ende nehmen muss… Um dies jedoch noch heraus zu zögern, hat die Familie meiner besten Freundin, meine deutsche Familie, Open Door International e.V. und die kanadische Orga etwas untypisches erlaubt: ich durfte noch einen Monat länger bei meiner besten Freundin bleiben und war somit überglücklich, auch mal einen kleines Stück Highschool Summer zu genießen. Meine Gastfamilie ist mit mir am Ende des Jahres nach Prince Edward Island gefahren, um das Jahr unvergesslich abzurunden.
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