Fettnäpfchen Guide: 10 Dinge, auf die du im Schüleraustausch in Kanada achten solltest
Hellen / austauschjahr.de
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Du möchtest deinen Schüleraustausch in Kanada verbringen? Wie überall auf der Welt hat auch Kanada ein paar Eigenheiten, No-Gos, Gewohnheiten und Knigge-Regeln. Hier findest du 10 Punkte auf die du in Kanada besonders achten solltest:
- Begrüßung als Austauschschüler: Im englischsprachigen Teil Kanadas ist man mit einem distanzierten Handschlag immer auf der richtigen Seite. Gerade, wenn man sich nicht (so gut) kennt ist das die Norm. Wenn du deinen Schüleraustausch im französischen Teil Kanadas verbringst kannst du von Freunden aber auch mit Umarmung und Wangenkuss begrüßt werden.
- Umweltbewusstsein während deines Austauschjahrs: Kanada zählt zu einem den umweltfreundlichsten Ländern der Welt. Umweltschädliches Verhalten wird sogar strafrechtlich verfolgt. Achte also auf Mülltrennung und werfe nie etwas in die Natur. Das gibt natürlich für alle Länder, aber in Kanada ist es gesellschaftlich sehr schlecht angesehen. Als Austauschschüler solltest du da also besonders drauf achten.
- Rauchen im Schüleraustausch: Generell ist Rauchen in Kanada erst ab 19 Jahren legal. Falls du noch nicht volljährig bist sollte das sowieso kein Thema sein. In vielen öffentlichen Gebäuden ist es untersagt. Und auch abgesehen vom geltenden Gesetz wird es von vielen Kanadiern nicht akzeptiert.
- Bedanken und Entschuldigen: Hier gibt es kein „zu viel“. Kanadier sind für ihre besondere Höflichkeit bekannt. Sage lieber einmal „thank you“ mehr als zu wenig. Das selbe gilt für Entschuldigungen. Es kommt nicht selten vor, dass man sich auch entschuldigt, nachdem sich sein Gegenüber bereits entschuldigt hat. Hierfür gibt es sogar ein Wort „Excuse-me-Ping Pong“.
- Essen und Trinken: Morgens wird in Kanada meist umfangreich mit Bohnen, Bacon, Eiern oder Pfannkuchen gefrühstückt. Das Mittagessen ist oft nur ein Snack und die Hauptmahlzeit in Kanada ist das Abendessen. Dieses wird für deutsche Verhältnisse früh (ab 17 Uhr) zu sich genommen und fällt meist recht üppig aus. Auch Restaurants schließen dementsprechend früh, da es nicht üblich ist nach dem Essen noch am Tisch sitzen zu bleiben. Hierfür geht man dann in eine Bar. Unterwegs im Gehen solltest du es vermeiden zu Essen, das sehen die Kanadier nicht so gerne.
- Respekt: Kanada ist ein Schmelztiegel vieler verschiedener Kulturen. Hier kann jeder der sein, der er möchte. Egal ob sich das auf die sexuelle Orientierung, Hautfarbe, Herkunft oder Religion bezieht, solltest du auf einen respektvollen Umgang achten. Witze diesbezüglich sind absolut unangebracht und werden als Beleidigung angesehen. Es wird großen Wert auf ein friedliches Zusammenleben gelegt.
- Nase putzen: Falls du dir die Nase putzen musst, ist es in der Öffentlichkeit immer besser ein Bad/restroom aufzusuchen. Es gilt als unhöflich dies vor anderen Personen zu tun. Gerade im Restaurant und im Zusammenhang mit Essen empfinden Kanadier das Naseputzen als taktlos.
- Peace-zeichen: Achtung! Hier besteht Beleidigungsgefahr. In Kanada, wie auch in England, hat das Peace-Zeichen (mit Handflächen nach innen) eine ähnliche Bedeutung wie der Mittelfinger bei uns in Deutschland. Aus einer eigentlich freundschaftlich cool gemeinten Geste kann so schnell eine unangenehme Situation werden.
- No-Go Gesprächsthemen in deinem Schüleraustausch: Ein paar Themen solltest du im Small-Talk und gerade bei Personen, die du nicht so gut kennst, unbedingt vermeiden. Kanadier haben es überhaupt nicht gerne mit den USA verglichen zu werden. Auch wenn dir einige Ähnlichkeiten auffallen und die Landesgrenze teilweise nicht weit entfernt ist, solltest du das nicht zum Thema werden lassen. Auch Politik und deine Meinung zu politischen Fragen sind keine Punkte für ein entspanntes Gespräch. Die Diskussionskultur ist in Kanada nicht so verbreitet wie hier in Deutschland. Und als drittes No-Go: Die Urbevölkerung Kanadas wird First Nations genannt. Sage niemals Indianer, denn das wird als starke Beleidigung aufgefasst.
- Persönliche Distanz: Kanadier, wie auch viele andere nordische Völker, pflegen einen relativ großen Abstand zu ihren Gesprächspartnern. Das Nähe-Distanz Empfinden ist stark kulturell bedingt. Sei hier lieber etwas vorsichtiger. Der Abstand hat nichts mit Kälte oder Abneigung zu tun. Wenn du dein Gegenüber noch nicht lange kennst ist hier ein bisschen mehr Abstand immer gut. Berühren beim Gespräch ist besonders unangebracht. So fühlen sich Kanadier schnell unwohl.
Weitere Informationen und Anreize findest du auf der Länderseite zu Kanada. Außerdem erzählt dir Carla von ihren Erfahrungen im Schüleraustausch in Québec, dem französischen Teil Kanadas. Alle Infos, die du brauchst, um Austauschschülerin oder Austauschschüler zu werden, haben wir dir in unserer Übersicht "Austauschschüler werden" zusammengestellt.